ABqueer bietet Aufklärung und Beratung für Jugendliche. Vier peer educators demonstrierten am Donnerstag, wie sie, mit einer deutlich jüngeren Zielgruppe als die 18-48-jährigen Workshop-TeilnehmerInnen, interaktive Aufklärungsarbeit an Schulen leisten. Es ist ein sogenannter peer-Ansatz, weil es um Jugendliche geht -d.h., Leuten unter 27-, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, und die aus ihrer eigenen LBGTQI-Identität heraus von der gesellschaftlichen Norm abweichende sexuelle Identitäten vorstellen. (LBGTQI= lesbisch, Bi-, gay, transsexuell, queer und in-between) Besonders eindrucksvoll war die Privilegiertengalerie: 50 Zettel an einer Wand; jeder Zettel mit ein, zwei Sätzen, in der Art von: Niemand möchte meinen Personalausweis sehen, um meine Aussage zu meinem Geschlecht zu überprüfen. Oder: Ich finde bei öffentlichen Veranstaltungen mühelos eine Toilette, bei deren Besuch ich kein Aufsehen errege. Oder: Ich bekomme bei meiner Bank Kredit zu gleichen Beträgen und Konditionen wie Menschen anderer sexueller Identität. Und: Menschen, denen ich zum ersten Mal begegne, stellen mir keine Fragen zum Vorhandensein oder Aussehen meiner Geschlechtsorgane. (Sätze aus dem Gedächtnis zitiert, Abweichungen vom Original möglich.) Menschen, die sich nie mit dem Thema sexueller Identität befasst haben, wird bei der Lektüre der Zettel bewusst, wie tief und weit gesellschaftliche Diskrimination reicht. Viele waren ganz schön baff.
Samstag, 11. Juli 2009
abqueer peer
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privilegien für jedermann
soll man das nun wirklich als privilegien verhandeln? sollte es nicht eher selbstverständlich sein, dass banken niemanden aufgrund des geschlechts diskriminieren und sollte nicht eher geschlecht aus dem personenstandsregister entfernt werden, als es ...
soll man das nun wirklich als privilegien verhandeln? sollte es nicht eher selbstverständlich sein, dass banken niemanden aufgrund des geschlechts diskriminieren und sollte nicht eher geschlecht aus dem personenstandsregister entfernt werden, als es ...
Weblog: kopf und herz - das lesben audioblog, ein lesben podcast aus Berlin.
Aufgenommen: Jul 13, 19:15
Aufgenommen: Jul 13, 19:15
Auch mir wurde beim Besuch des genderigen Web2.0-Workshops deutlicher als es mir vorher deutlich war, an welchen Stellen "Zwischenweltler_innen" (Außerhalb-von-Schubladen-Wohner_innen) es eine "Zwangsschubladisierung" gibt. Und wie viele Möglichkeiten bestünden, diese Zwangsschubladisierungen zu ändern.
So wie z.B. bei facebook, wo sich die Geschlechtsidentität rausnehmen lässt, wie ich einem Tweet von "@gruenegeranie" entnahm.
Es GEHT. Aber es dauert. Oder so.
Ich habe bisher öfters einzelne Situationen erlebt oder habe versucht, ihnen auszuweichen. Alles so gesammelt und kompakt an einer Wand zu lesen - das hat mich regelrecht überwältigt.
Was kann ich jetzt tun, um damit besser leben zu können, oder daran etwas zu ändern?