Bei der Fußball-EM der Herren 2008 wurde kurzfristig Realität, was sich so manche Konsum- und Fernsehkritiker_innen schon einmal ausgemalt haben: republikweiter Ausfall der Glotze.
Doch der Ausfall währte zu kurz und die riots blieben aus. Unbarmherzig aber traten die Schwächen des ZDF-Kommentatoren, der mangels Bild allein mit seiner Stimme das Spiel übertragen musste, zu Tage: „Der Ausfall offenbarte, wie wenig Fernsehleute noch zu sagen haben [...] Béla Réthy hatte schon vorher so gewirkt, als wäre er kommentatorisch nicht ganz auf Ballhöhe.“ (Spiegel ONLINE)
Man hatte es also schon gewusst und war auch am vergangenen Sonntag nicht mehr überrascht davon, wie wenig der genannte Kommentator zum Spiel des DFB-Teams gegen Australien zu sagen hatte. In der 2. Halbzeit erfuhr man dann leider schmerzhaft, dass soviel Schweigen auch besser sein kann als Reden:
Die Kritiken der sprachlichen Entgleisung der Journalistin in der Halbzeitpause standen bereits im Internet, da herrschte beim Kommentator soviel Langeweile, dass er das Fußball-TV-Publikum an seinem sexistischen Vergleich von lärmenden Fußballtröten und lauten Ehefrauen teilhaben ließ.
Fazit: An manchen Orten wird Fußball ja bereits hymnenfrei gezeigt, für "trachtenfreies heerenfußballgucken in antinationalem ambiente" (alle spiele. alle tore. keine hymnen.).
Spätestens seit Sonntag empfiehlt sich, in Zukunft ganz auf den TV-Ton zu verzichten: wortlos, hymnenfrei - und Spaß dabei!
Dienstag, 15. Juni 2010
Fußball ohne Worte
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