Etwas versteckt und damit ironischerweise bereits der Thematik des Abends gemäß, findet der Ladies Lunch on Tour im 2. Stock der Hannover Hochschule für Musik, Theater und Medien statt. Seit 1999 gibt es den Ladies Lunch unter Schirmherrin Claudia Roth bereits auf Bundesebene, seit circa 7 Jahren in Niedersachsen.
Die gastgebende Hochschule hat einen im Vergleich zu anderen deutschen Universitäten mit ca. 22% (sic!) verhältnismäßig hohen Professorinnenanteil und auch einen höheren Anteil weiblicher Studierender vorzuweisen. Gender Bias spielen aber auch hier eine weitere Rolle: Die Auswahl der Instrumente von Musiker_innen folgt noch immer einer zumeist geschlechtsstereotypen Zuweisung und auch die von den Professorinnen vertretenen Fächer erscheinen eindeutig genderisiert.
Seit Jahren sind die Zahlen bekannt: Gegenüber 55% weiblichen Hochschulabsolventen, sind Professorinnen nur zu 17% an den Universitäten vertreten. Welche Selektionsmechanismen gibt es und wie finden diese an den Universitäten statt? Welche Wege sind die auf dem Podium vertretenen Professorinnen gegangen?
Die gastgebende Hochschule hat einen im Vergleich zu anderen deutschen Universitäten mit ca. 22% (sic!) verhältnismäßig hohen Professorinnenanteil und auch einen höheren Anteil weiblicher Studierender vorzuweisen. Gender Bias spielen aber auch hier eine weitere Rolle: Die Auswahl der Instrumente von Musiker_innen folgt noch immer einer zumeist geschlechtsstereotypen Zuweisung und auch die von den Professorinnen vertretenen Fächer erscheinen eindeutig genderisiert.
Seit Jahren sind die Zahlen bekannt: Gegenüber 55% weiblichen Hochschulabsolventen, sind Professorinnen nur zu 17% an den Universitäten vertreten. Welche Selektionsmechanismen gibt es und wie finden diese an den Universitäten statt? Welche Wege sind die auf dem Podium vertretenen Professorinnen gegangen?
- Den klassischen Fall des Mentors, den neuen Weg aus der Berufspraxis in die Lehre öffnend, erwähnt Prof. Susanne Koechert. Es folgt der - auch seit Jahren altbekannte, aber offensichtlich in der Praxis nicht umgesetzte - Hinweis, dass Frauen sich in bestehende Netzwerke integrieren und eigene knüpfen müssen.
- Die wohl eindringlichste und forderndste Stimme auf dem Podium vertritt Prof. Dr.-Ing. Birgit Glasmacher: "Wenn Frauen nur fordernd genug sind, kommen sie genauso weit!" Gleichwohl für die Einführung bzw. Beibehaltung einer die ersten Schritte ermöglichenden Quotierung, postuliert sie an diesem Abend mehrmals, dass Frauen mehr Eigenitiative und souveräneres wie mutigeres Auftreten an den Tag legen müssten als bisher. Auch wenn die im Ausland erlebte und gelebte Selbstverständlichkeit von Frauen in technischen Kontexten eine höhere ist und noch immer Vorbilder fehlen, müssen Frauen selbst für sich eintreten und nicht immer zurückweichen.
- Auf die Notwendigkeit einer hohen Frustrationstoleranz im Rahmen einer wissenschaftlichen Laufbahn und deren oft längerfristigen Durststrecken verweist Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann.
Vor dem Hintergrund dieser exemplarischen Bildungsbiografien wurden Perspektiven möglicher Förderungsformen diskutiert. Unisono bejaht wird die Frage nach Stellen-Förderungsprogrammen für Frauen, wie dem nur noch für Hochschulen der Künste fortgeführten Dorothea-Erxleben-Programm. Diese gleichstellungspolitischen Instrumente sind trotz eventueller und meist temporärer Show-Effekte und noch immer andauernden Diskussionen um die vermeintlich damit verbundene Benachteiligung von Männern nach wie vor notwendig, um mindestens ebensogut qualifizierten Frauen Zutritt zu höheren Stellen zu verschaffen. Dies und ein selbstsicheres und forderndes Auftreten sei das Rezept für die Präsenz von Frauen in höheren akademischen Posten. Auch Gender-Coachings für Personalverantwortliche und Vertreter_innen in Findungskommissionen können ein geeignetes Mittel sein, um die strukturelle Ungleichheit zu bewältigen.
Ist die Quintessenz dieser aus einer royalen Position heraus geführten Debatte - lautet der zur Vollständigkeit ergänzte Titel der Veranstaltung doch Ladies Lunch on Tour - Königinnen ohne Land - wieder einmal die Integration von durch besseres Selbstmanagement bessere Männer werdende Frauen in tradierte und unhinterfragte (Universitäts)Strukturen? Viele weitere Fragen blieben in der Debatte unbeantwortet - unstrittig blieb jedoch, dass das Ziel einer anteilsmäßigen Gleichstellung von Frauen in Universitäten keine randständige Frage mehr darstellt.
Ist die Quintessenz dieser aus einer royalen Position heraus geführten Debatte - lautet der zur Vollständigkeit ergänzte Titel der Veranstaltung doch Ladies Lunch on Tour - Königinnen ohne Land - wieder einmal die Integration von durch besseres Selbstmanagement bessere Männer werdende Frauen in tradierte und unhinterfragte (Universitäts)Strukturen? Viele weitere Fragen blieben in der Debatte unbeantwortet - unstrittig blieb jedoch, dass das Ziel einer anteilsmäßigen Gleichstellung von Frauen in Universitäten keine randständige Frage mehr darstellt.