Workshop 10.07.2009
Wir bitten um Anmeldung!
In dem Workshop soll es um neue politische Aktionsformen zur Dekonstruktion von sexueller Identität gehen.
Sexuelle Identität wird, auch im politischen Kontext, häufig als sehr persönliches, emotionales Thema und Handlungsfeld wahrgenommen. Der Workshop zeigt Wege, wie sexuelle Identität politisch „nutzbar“ gemacht werden kann und zeigt auf wie Herrschaftsverhältnisse in unserer Gesellschaft funktionieren.
Politik steht dabei im Mittelpunkt, auch wenn die persönliche Dimension nicht ausgeblendet werden kann. Mit neuen aufrüttelnden, vielleicht radikalen, queeren Ansätzen sollen Ideen entwickelt werden, die es mensch ermöglichen Problematiken im Umgang mit Sexualität in der politischen Praxis darzustellen kann, ohne voyeuristisch und pornografisierend zu sein.
„Wir sind der Auffassung, dass Sexualität grundsätzlich die Art, wie Herrschaftsverhältnisse in unserer Gesellschaft funktionieren, bestimmt. Biologisches
Geschlecht, soziales Geschlecht und Begehren sind innerhalb einer sozialen Verbindung miteinander verschränkt. In unserer Gesellschaft drückt sich diese Verschränkung in Heteronormativität aus. Damit wird ein System beschrieben, welches von einer zweigeschlechtlichen Norm ausgeht, in der sich die beiden Geschlechter in ihrem Begehren wechselseitig aufeinanderbeziehen; das heißt eine Frau muss einen Mann begehren und umgekehrt. Formen sexueller Identität, die davon abweichen, werden in unserer Gesellschaft diskriminiert und teilweise politisch wie auch sozial bekämpft. Das so erzeugte Unterdrückungsverhältnis geht nicht von irgendeiner dubiosen Herrscher_innenelite aus. Wir reproduzieren diese Machtverhältnisse selbst in unserem sozialem Miteinander, indem wir uns als Mann oder Frau erkennen, von geschlechtsspezifischen Bedürfnissen ausgehen und uns dementsprechend verhalten.Diese Wirkmechanismen sind ungemein mächtig. Wir wollen nicht hilflos vor ihnen stehen, sondern ständig an deren Dekonstruktion arbeiten, um zu einer freien Gesellschaft zu gelangen. Deshalb müssen wir unsere Sexualität endlich auch politisch erfassen und auch so diskutieren!“
Geplanter Ablauf
1. Teil: Wie setzt sich die GRÜNE JUGEND theoretisch mit dem Thema auseinander?
Was können wir leisten/ was nicht? Wie können wir als politischer Verband agieren und
Forderungen stellen? Wie können wir uns besser mit anderen Akteur_innen vernetzen?
Referent_innen:
Moritz Keppler, Mitglied der AG „Geschlechter abschaffen“ der GRÜNEN
JUGEND*
Terry Reintke, Frauen- und Genderpolitische Sprecherin der GRÜNEN JUGEND
2. Teil: Wie können wir unsere Forderungen praktisch umsetzen? Welche politischen
Aktionsformen können wir nutzen? Wie können wir sinnvoll einfach umsetzbare, klare und
prägnante politische Aktionen entwickeln?
Referent_innen:
Patrick Gaden, Gender-Performancekünstler
Dorothée Zombronner, Künstlerin
Workshopleitung:
Nele Peerenboom
Johanna Kutsche
Zum kompletten
Programm von Gender is Happening!