Präsentation und Diskussion aktueller empirischer Studien zum Normalitätsregime von Geschlecht und Homosexualität im Wechselspiel von Politik und Medien
„Ich bin schwul, und das ist auch gut so“ - Im Kontext westeuropäischer Mediendemokratien scheinen offen schwule Spitzenpolitiker eine neue ‚aufgeklärte’ Normalität zu repräsentieren. Aber wie steht es mit Lesben? Und wie weit trägt eine Emanzipation durch Normalisierung? Wo schlägt sie um in eine erneute Normierung von Geschlecht und Sexualität? Und inwiefern ist trotz aller Prominenzgewinne ein massenmediales Outing immer nur eine Normalität auf Bewährung? Diese Fragen leiten drei aktuelle empirische Forschungsprojekte aus verschiedenen trans/disziplinären Perspektiven.
Zeit: Freitag 11. Juni 2010, 15:oo – 18:3o Uhr
Ort: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Sozialwissenschaften, Universitätsstraße 3b, Raum 002
Mit:
Dr. Tuula Juvonen (Universität Jyväskylä/ Universität Helsinki, CoE Politics of Philosophy and Gender /Gastwissenschaftlerin am ZTG)
„Coming out auf lesbisch? - Lesbische Politikerinnen in der bundesdeutschen Politiklandschaft“
Dipl.Soz. Dipl.Ing. Andreas Heilmann (Humboldt-Universität zu Berlin/Institut für Sozialwissenschaften)
„Die Normalisierung homosexueller Männlichkeit im printmedialen Diskurs der Politiker-Outings“
Dr. Cristina Johnston (University of Stirling/School of Languages, Cultures and Religions)
„Bertrand Delanoë and the Gay Archives: Coming Out in the French Republic”
Mittwoch, 28. April 2010
Normalität auf Bewährung? – Lesbische und schwule Politiker in der Mediendemokratie
Geschrieben von Francesca Schmidt
in Veranstaltungen
um
16:30
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Tags für diesen Artikel: berlin, diskussionen, gender, gleichberechtigung, homophobie, lesben, lesbenbewegung, politik, queer, schwul, Veranstaltungen
Samstag, 17. April 2010
re:publica 2010 - feminism rules? eine kurze zusammenfassung!
Gestern ging die 4. re:publica zu Ende. 2500 Menschen besuchten die Konferenz zum digitalen Leben mit dem Motto "nowhere".
In diesem Jahr hat es die von der maedchenmannschaft ins Leben gerufene Gruppe GirlsonWebSociety geschafft, mehrere Veranstaltungen mit feministischen Themen auf der re:publica zu platzieren.
Den Auftakt gab das Panel "Feministische Netzkultur 2.0 - Chancen, Herausforderungen und Risiken einer neuen Bewegung". Schnell stellte sich heraus, dass Vernetzung, wie sie seit der letzten re:publica aktiv betrieben wurde, das A&O "einer" feministischen Bewegung im Netz ist. So divers die Anliegen vor 30 Jahren waren, so divers sind sie auch heute noch. Eine große Mobilisierung jenseits des Netzes stellt sich somit als schwierig dar. Ziel kann es daher "nur" sein, kleinere Projekte gezielt zu organisieren und sich dann gezielt "temporäre" Unterstützung für die Umsetzung zu suchen. Kleine themenspezifische Allianzen können so wirksame Gegenöffentlichkeiten erzeugen. Ein ähnliches Thema verfolgte 33. Green Ladies Lunch - "Feminismus im Web2.0-Im Spannungsverhältnis zwischen Privatheit und Öffentlichkeit", der kürzlich im Gunda-Werner-Institut stattfand.
Thematisch sehr nah angesiedelt war die Veranstaltung, angeboten von Anne Roth, "Das andere Geschlecht. Sexismus im Internet". Warum findet sich in den deutschen Blogcharts erst auf Platz 34 eine Frau, wenn 2/3 aller Blogger_innen Frauen sind. Wieso startet die dctp Meinungsmacher Reihe mit vier Männern und ohne Frau (aktuell sind in der Reihe 2 Frauen, eine davon ist Anne Roth, die auf den Missstand hingewiesen hatte)? Davon ausgehend diskutierte das Podium die Frage der Relevanz. Nach welchen Kriterien bilden sich die deutschen Blogcharts und warum werden Themen, die von Frauen angeboten werden, offensichtlich nicht als relevant eingestuft, wenn sie jenseits der Technik- und Politblogs angesiedelt sind.
Eine große Rolle spielte auch der Sexismus im Internet, der ja nicht nur gegen Frauen gerichtet ist. Anna Berg von maedchenmannschaft.net berichtete von der Kommentarkultur auf dem Blog - mit "Ihr durchtriebenen, miesen Fotzen" veröffentlichte sie ein "Best of" der schlimmsten Kommentare. Doch wie ist Sexismus im Netz zu begegnen? Es reicht nicht nur die Löschfunktion und eine "dicke Haut", es ist und bleibt wichtig, Sexismus öffentlich zu machen, sich zu vernetzen und Gegenstimmen zu sammeln.
Dies waren aus feministischer Sicht die zwei wichtigsten Veranstaltungen der re:publica 2010. Auch wenn die Zeit oft zu kurz war und das Publikum zahlreicher hätte erscheinen können, ist es ein Schritt in die richtige Richtung - die Schaffung einer Gegenöffentlichkeit in einer, mittlerweile medial sehr stark wahrgenommen Öffentlichkeit, die die re:publica bildet.
In diesem Jahr hat es die von der maedchenmannschaft ins Leben gerufene Gruppe GirlsonWebSociety geschafft, mehrere Veranstaltungen mit feministischen Themen auf der re:publica zu platzieren.
Den Auftakt gab das Panel "Feministische Netzkultur 2.0 - Chancen, Herausforderungen und Risiken einer neuen Bewegung". Schnell stellte sich heraus, dass Vernetzung, wie sie seit der letzten re:publica aktiv betrieben wurde, das A&O "einer" feministischen Bewegung im Netz ist. So divers die Anliegen vor 30 Jahren waren, so divers sind sie auch heute noch. Eine große Mobilisierung jenseits des Netzes stellt sich somit als schwierig dar. Ziel kann es daher "nur" sein, kleinere Projekte gezielt zu organisieren und sich dann gezielt "temporäre" Unterstützung für die Umsetzung zu suchen. Kleine themenspezifische Allianzen können so wirksame Gegenöffentlichkeiten erzeugen. Ein ähnliches Thema verfolgte 33. Green Ladies Lunch - "Feminismus im Web2.0-Im Spannungsverhältnis zwischen Privatheit und Öffentlichkeit", der kürzlich im Gunda-Werner-Institut stattfand.
Thematisch sehr nah angesiedelt war die Veranstaltung, angeboten von Anne Roth, "Das andere Geschlecht. Sexismus im Internet". Warum findet sich in den deutschen Blogcharts erst auf Platz 34 eine Frau, wenn 2/3 aller Blogger_innen Frauen sind. Wieso startet die dctp Meinungsmacher Reihe mit vier Männern und ohne Frau (aktuell sind in der Reihe 2 Frauen, eine davon ist Anne Roth, die auf den Missstand hingewiesen hatte)? Davon ausgehend diskutierte das Podium die Frage der Relevanz. Nach welchen Kriterien bilden sich die deutschen Blogcharts und warum werden Themen, die von Frauen angeboten werden, offensichtlich nicht als relevant eingestuft, wenn sie jenseits der Technik- und Politblogs angesiedelt sind.
Eine große Rolle spielte auch der Sexismus im Internet, der ja nicht nur gegen Frauen gerichtet ist. Anna Berg von maedchenmannschaft.net berichtete von der Kommentarkultur auf dem Blog - mit "Ihr durchtriebenen, miesen Fotzen" veröffentlichte sie ein "Best of" der schlimmsten Kommentare. Doch wie ist Sexismus im Netz zu begegnen? Es reicht nicht nur die Löschfunktion und eine "dicke Haut", es ist und bleibt wichtig, Sexismus öffentlich zu machen, sich zu vernetzen und Gegenstimmen zu sammeln.
Dies waren aus feministischer Sicht die zwei wichtigsten Veranstaltungen der re:publica 2010. Auch wenn die Zeit oft zu kurz war und das Publikum zahlreicher hätte erscheinen können, ist es ein Schritt in die richtige Richtung - die Schaffung einer Gegenöffentlichkeit in einer, mittlerweile medial sehr stark wahrgenommen Öffentlichkeit, die die re:publica bildet.
Geschrieben von Francesca Schmidt
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15:55
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Tags für diesen Artikel: Feminismus
Mittwoch, 14. April 2010
re:publica 2010
Gerade hat die re:publica 2010 begonnen. Insgesamt 165 Veranstaltungen, 265 Sprecher_innen aus 30 Staaten werden die nächsten drei Tage die verschiedensten Facetten der digitalen Gesellschaft beleuchten.
Ich werde als Vertreter_in des GWI natürlich alle Veranstaltungen mit den Themen: Feminismus, Gender und Social Media besuchen und davon berichten. Denn es wird auf alle Fälle mehr geben, als im letzten Jahr. Wir können also gespannt sein.
Ich werde als Vertreter_in des GWI natürlich alle Veranstaltungen mit den Themen: Feminismus, Gender und Social Media besuchen und davon berichten. Denn es wird auf alle Fälle mehr geben, als im letzten Jahr. Wir können also gespannt sein.
Geschrieben von Francesca Schmidt
in Feminismus
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10:24
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Tags für diesen Artikel: feminismus, gender, journalismus, medien, queer, re:publica2010, web2.0, workshops
Dienstag, 6. April 2010
Queer Film Fest 2010 in Rostock - Call for Films
Liebe Filmschaffende, Künstler_innen, Kings, Queens & Queers,
in diesem Sommer findet in Rostock vom 29. Juli bis zum 31. Juli 2010 zum zweiten Mal unser unkommerzielles und unabhängiges QueerFilmFest statt.
Hierfür suchen wir eure Filme!
Jeder queere Film ist uns willkommen, gerne zu Themen wie Intersexualität, Trans*, Gender-nicht-konform und queer in Verbindung mit Migration, Illegalität, Klasse…
Wir würden uns freuen, wenn ihr euren Film persönlich in Rostock vorstellt und dem Publikum im Anschluss für ein Gespräch zur Verfügung steht.
Das QueerFilmFest wird in Rostock im Peter-Weiss-Haus stattfinden, einem linken Raum für freie Bildung und Kultur - mehr Infos findet Ihr unter http://peterweisshaus.de.
Im Rahmen des Festivals gibt es auch Raum für eure Dia-Shows, Ausstellungen, Vorträge oder Workshops. Bei der Abschlussparty am Samstag könnt ihr euch gerne mit euren Performances, Deko-Ideen und DJ-Skillz einbringen.
Für weitere Fragen sind wir unter der E-Mail-Adresse queerfilm(ät)systemausfall.org erreichbar, unsere Website findet Ihr unter http://www.queerfilmfest.de
Wir freuen uns auf eure Beiträge!
Leitet diesen Aufruf bitte an alle Interessierten weiter!
in diesem Sommer findet in Rostock vom 29. Juli bis zum 31. Juli 2010 zum zweiten Mal unser unkommerzielles und unabhängiges QueerFilmFest statt.
Hierfür suchen wir eure Filme!
Jeder queere Film ist uns willkommen, gerne zu Themen wie Intersexualität, Trans*, Gender-nicht-konform und queer in Verbindung mit Migration, Illegalität, Klasse…
Wir würden uns freuen, wenn ihr euren Film persönlich in Rostock vorstellt und dem Publikum im Anschluss für ein Gespräch zur Verfügung steht.
Das QueerFilmFest wird in Rostock im Peter-Weiss-Haus stattfinden, einem linken Raum für freie Bildung und Kultur - mehr Infos findet Ihr unter http://peterweisshaus.de.
Im Rahmen des Festivals gibt es auch Raum für eure Dia-Shows, Ausstellungen, Vorträge oder Workshops. Bei der Abschlussparty am Samstag könnt ihr euch gerne mit euren Performances, Deko-Ideen und DJ-Skillz einbringen.
Für weitere Fragen sind wir unter der E-Mail-Adresse queerfilm(ät)systemausfall.org erreichbar, unsere Website findet Ihr unter http://www.queerfilmfest.de
Wir freuen uns auf eure Beiträge!
Leitet diesen Aufruf bitte an alle Interessierten weiter!
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