Wahlfreiheit ist das Zauberwort der Bundesregierung, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht. Diese Freiheit der Entscheidung setzt jedoch Optionen voraus, die keiner und keinem zum Nachteil geraten, bei der Berufsplanung, beim Kinderwunsch, bei der Pflege, bei der Rente, bei den Steuern.
“Von der Sicherung der eigenen Existenz unabhängig vom Lebensmodell sind wir in Deutschland weit entfernt. Es fehlt an allen Ecken und Enden: an Infrastruktur für Kinder und Pflegebedürftige, an gleichen Löhnen für gleichwertige Arbeit für Frauen, bei der Rente und an einer geschlechtergerechten Steuerpolitik”, so die Analyse von Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. “Wer echte Wahlfreiheit will, muss die politischen und gesetzlichen Weichen dafür stellen und die gesellschaftliche Auseinandersetzung dazu führen”, fordert Unmüßig.
Hier kann der Beitrag “Lebensentwürfe in Bewegung” von Barbara Unmüßig und Susanne Diehr vorab gelesen werden
“Wie frei bin ich?” – Dieser Frage geht mit Analysen, Fakten und Lebensgeschichten das neue Böll.Thema nach und liefert Denkanstöße für die aktuelle geschlechterpolitische Debatte zu Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eigenständiger Existenzsicherung.
Die Beiträge in Böll.Thema zeigen, dass Wahlfreiheit keine selbstverständliche Realität in Deutschland ist. Das gilt für alle Geschlechter. In erster Linie sind es allerdings Frauen, die ihren Beruf aufgeben oder sich um Familie, Kinder und später um hilfsbedürftige Angehörige kümmern. “Dass in Deutschland Frauen im Laufe ihrer Erwerbsbiographie nur eine halb so hohe Rente wie Männer erwirtschaften und viele Frauen deshalb von Altersarmut bedroht sind, ist eine dringliche Aufforderung zum politischen Handeln”, so Barbara Unmüßig. Mit diesem Unterschied in den Rentenbezügen zwischen Männern und Frauen liegt Deutschland laut einem Vergleich der OECD auf dem letzten Platz aller Industrieländer.
Böll.Thema. “Wie frei bin ich? Lebensentwürfe in Bewegung” mit Beiträgen u.a. von Barbara Unmüßig & Susanne Diehr, Uta Meier-Gräwe, Heide Oestreich, Astrid Rothe-Beinlich, Götz Aly, Julia Friedrichs, Chris Köver, Ulrike Baureithel
zum Weiterlesen: Wahlfreiheit – das große Versprechen von Barbara Unmüßig
Dienstag, 2. Juli 2013
Wie frei bin ich? Schwerpunkt: Lebensentwürfe in Bewegung - Böll.Thema 2/2013
Geschrieben von Francesca Schmidt
in Feminismus, Publikationen
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15:48
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Tags für diesen Artikel: Feminismus, feministische ökonomie, frauen, gender, gleichberechtigung, publikation, publikationen
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