Freitag, 29. Oktober 2010
Word of the Day: Operation Shop Window
Jargon
Irgendwann fiel der Ausdruck "multi-layered strategy based on an analysis of the root causes. Schlimmster Entwicklungs-Jargon, aber so wichtig: was auch immer wir tun, es sollte auf fundiertes Wissen um die Formen, Ursachen und Auslöser von Gewalt beruhen. Dann geht es darum, herauszufinden, wer, auf welchen "Ebenen" (PolitikerInnen in welchen Ministerien, RichterInnen, Menschenrechtsorganisationen, Frauengruppen, LehrerInnen, bewegte Frauen und Männer, Jugendgruppen...), etwas bewirken kann, und wie. Awino Okech vom African Gender Institut, die heute Nachmittag einen Workshop begleitet, hat das eindringlich an einem südafrikanischen Beispiel illustriert: viele unterschiedliche Aktivitäten, in vielen verschiedenen Foren, von vielerlei Akteuren, arbeiten auf gemeinsam definierte Zielen hin. Es lebe die Koordination.
Die Maske
Meine Mutter ist fast 70. Ohne Lippenstift geht sie nicht aus dem Haus. Warum verfremden so viele Frauen ihre Gesichter, jeden Tag, bevor sie "in die Öffentlichkeit" treten? Damit man ihnen die Angst, die Empörung, die Wut nicht ansieht? Damit sie ein schönes Gesicht zum bösen Spiel machen?
Montag, 20. Juli 2009
For English-speaking Readers...
Sonntag, 12. Juli 2009
Queer, wo strenger Glaube herrscht
Samstag, 11. Juli 2009
Wir danken _innen!
DankesredeAbschluss.mp3
Performing Gender: Abschlussaufführung
Aki Krishnamurty vom Paulo Freire Institut (Berlin) leitete die Vorstellung mit warm-ups ein: hier, zum Anhören, das ja-nein Spiel und Butter-Brot. Danach sangen TeilnehmerInnen des Forumtheater-Workshops ein Cockpit-Küchenlied und sagten kurze Dinge zum Thema gender. Dann geht's zur Sache: "Claudia" wandert mit ihrem imaginären Hund Pinky über die Bühne und wird von einem Typen, Tom, angemacht. Der möchte seinem Kumpel zeigen, wie man Frauen 'rumkriegt. Claudia hat große Mühe, ihn abzuwimmeln und gibt den Spaziergang auf. Eure Blogreporterin folgt dem Geschehen mit so großer Spannung, dass sie das Aufnahmegerät anzuschalten vergisst.
Aki Krishnamurty fragt, wie hättet Ihr es denn gemacht? Teilnehmerinnen schlüpfen in Claudias Rolle, jede anders: frech zurückreden, Schlägerei anfangen, die Männer gegeneinander ausspielen, nicht angucken, meiden, ignorieren, Tom ausspotten - oder zurückbrüllen? Es entwickelt sich eine erstaunlich reiche Diskussion um Für und Wider der unterschiedlichen Reaktionsweisen. Bös zurück Brüllen erschien am klarsten und wirkungsvollsten...
abqueer peer
ABqueer bietet Aufklärung und Beratung für Jugendliche. Vier peer educators demonstrierten am Donnerstag, wie sie, mit einer deutlich jüngeren Zielgruppe als die 18-48-jährigen Workshop-TeilnehmerInnen, interaktive Aufklärungsarbeit an Schulen leisten. Es ist ein sogenannter peer-Ansatz, weil es um Jugendliche geht -d.h., Leuten unter 27-, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, und die aus ihrer eigenen LBGTQI-Identität heraus von der gesellschaftlichen Norm abweichende sexuelle Identitäten vorstellen. (LBGTQI= lesbisch, Bi-, gay, transsexuell, queer und in-between) Besonders eindrucksvoll war die Privilegiertengalerie: 50 Zettel an einer Wand; jeder Zettel mit ein, zwei Sätzen, in der Art von: Niemand möchte meinen Personalausweis sehen, um meine Aussage zu meinem Geschlecht zu überprüfen. Oder: Ich finde bei öffentlichen Veranstaltungen mühelos eine Toilette, bei deren Besuch ich kein Aufsehen errege. Oder: Ich bekomme bei meiner Bank Kredit zu gleichen Beträgen und Konditionen wie Menschen anderer sexueller Identität. Und: Menschen, denen ich zum ersten Mal begegne, stellen mir keine Fragen zum Vorhandensein oder Aussehen meiner Geschlechtsorgane. (Sätze aus dem Gedächtnis zitiert, Abweichungen vom Original möglich.) Menschen, die sich nie mit dem Thema sexueller Identität befasst haben, wird bei der Lektüre der Zettel bewusst, wie tief und weit gesellschaftliche Diskrimination reicht. Viele waren ganz schön baff.
Freitag, 10. Juli 2009
Männer als Verbündete?
Vier Männer saßen im Raum und circa zwanzig Frauen - so grob über den Daumen nach Aussehen geschätzt. Das ist auf fast allen Veranstaltungen des Gender Happening so - wer im Alltag nicht mit gender-spezifischer Diskrimination oder Unverständnis konfrontiert wird, interessiert sich wohl nicht für Gender-Themen. Wie können Männer als Verbündete gewonnen werden? Die Frage blieb im (Klär-)Schlamm der begrifflichen Klärungen stecken.
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Donnerstag, 9. Juli 2009
Queer up the Word
[rhythmisch und laut zu lesen]
Dienstagabend Poetry Slam.
Man.
MAM!
Es war kein Slam nein kein Turnier
Nur open stage für Alle hier.
NUR?
NUR open stage?
Ein Feuerwerk!
Mit Hakenberg (Sarah für Unbeleckte)
Mit KaCoSónia – als-ich-ein-Kind-war-
Mit Katinka I’m-fucking-big-on-stage Kraft
Paula Varjack aus London, Sean Kennedy, NY
NY, und why not
Tom vom Mars
Sonst ist er im Ackerkeller)
Christina „Lauschgift“ Schneider, zu emanzipierten Haaren.
Anti g.one rappt über Watte
Mit KNIE-kehlenlanger Matte
Silke Galler hatte Taschen
Eve McFar kam uns ganz nah…
Herbert Beesten ging. Über Fußgängerbrücken.
Jetzt aber zu den wahren Stücken –
Den queeren Workshop-Weltpremieren
Der Slam-Debütantinnen Debut-Tanten:
Elisabeth Hager –Eifersucht
Lisa Mänzel! Zu Mut.
Karin Wissel! Zu bonbonverteilenden Brüsten.
Es gab Tränen
Der Begeisterung.
MACHT WEITER! Hier das Stück zum Anhören.
Die Verfasserin ist Slam-Debütantin - aber man soll sich nie für sich entschuldigen, sagten uns Céline und Katinka...
Dienstag, 7. Juli 2009
Blogreporterin Michaela Raab

Bewegte Männer im letzten Jahrhundert
Forum Männer stellt sich die Aufgabe, "einen von Männerseite her dringenden Beitrag zum Projekt einer geschlechterdemokratischen Gesellschaft und zum Geschlechterdialog zu leisten". Was heißt Geschlechterdialog heute? Um welche Geschlechter geht es? Wer dialogiert mit wem? Wer wird hier implizit ausgeschlossen? Das gender-hochgebildete Publikum was not amused. Wo sind da queer identities? Wie ein Teilnehmer fragte, "wo fängt für euch der Mann an und wo hört er auf?". Spannend wurde es danach, bei informellen Diskussionen im Garten, wo sich die Moderatoren mutig weiterer Kritik und Diskussion stellte.
Pussy Faggot: kein Holzblasinstrument
Ja, und Pussy Faggot? Das ist eine der spielerisch-differenzierten Kategorien, womit sich Queers in den USA auf einem offenen Kontinuum der Sexualität definieren. Wer eine Vulva hat, sich als Mann fühlt und Männer liebt ist - hetero oder homo? Mann oder Frau? Pussy Faggot! Nun muss das nicht Jede(r) wissen: als ein Teilnehmer den Faggot als Holzblasinstrument las, entstand ein bezaubernd schräges, schlüpfriges, suchendes Stück. Vive la poésie!