ABqueer bietet Aufklärung und Beratung für Jugendliche. Vier peer educators demonstrierten am Donnerstag, wie sie, mit einer deutlich jüngeren Zielgruppe als die 18-48-jährigen Workshop-TeilnehmerInnen, interaktive Aufklärungsarbeit an Schulen leisten. Es ist ein sogenannter peer-Ansatz, weil es um Jugendliche geht -d.h., Leuten unter 27-, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, und die aus ihrer eigenen LBGTQI-Identität heraus von der gesellschaftlichen Norm abweichende sexuelle Identitäten vorstellen. (LBGTQI= lesbisch, Bi-, gay, transsexuell, queer und in-between) Besonders eindrucksvoll war die Privilegiertengalerie: 50 Zettel an einer Wand; jeder Zettel mit ein, zwei Sätzen, in der Art von: Niemand möchte meinen Personalausweis sehen, um meine Aussage zu meinem Geschlecht zu überprüfen. Oder: Ich finde bei öffentlichen Veranstaltungen mühelos eine Toilette, bei deren Besuch ich kein Aufsehen errege. Oder: Ich bekomme bei meiner Bank Kredit zu gleichen Beträgen und Konditionen wie Menschen anderer sexueller Identität. Und: Menschen, denen ich zum ersten Mal begegne, stellen mir keine Fragen zum Vorhandensein oder Aussehen meiner Geschlechtsorgane. (Sätze aus dem Gedächtnis zitiert, Abweichungen vom Original möglich.) Menschen, die sich nie mit dem Thema sexueller Identität befasst haben, wird bei der Lektüre der Zettel bewusst, wie tief und weit gesellschaftliche Diskrimination reicht. Viele waren ganz schön baff.
Samstag, 11. Juli 2009
abqueer peer
Willkommen in der Nische
Die Medienmacherinnen auf dem Podium haben sich bewusst für einen anderen Weg entschieden. Mit ihren (Frauen-)Magazinen möchten sie sich vom Mainstream abgrenzen und drängen sich somit selbst in eine Nische, die mit unendlich vielen Klischees beladen ist und die die Produktion dieser alternativen Magazine nicht unbedingt erleichtern.
Das größte Problem stellt dabei wohl die Finanzierung dar. Sowohl Gudrun Fertig (Online-Chefredakteurin des L.mag) als auch Chris Köver (Mitbegründerin des Missy-Magazine) sehen sich mit der Problematik konfrontiert, dass klassische Marken in Magazinen mit einer nicht rein heterosexuellen Ausrichtung keine Werbung platzieren möchten. Gleichzeitig ist auch nicht jede Werbung erwünscht. Sharon Adler von AVIVA-Berlin hat auch schon Werbekund_innen abgelehnt, die nicht in das Konzept ihres Online-Magazins passten. Sineb El Masrar sieht sich mit dem von ihr gegründeten Magazin Gazelle einer anderen Problematik gegenüber: Migrantinnen leben in der Vorstellung von Marketingverantwortlichen in Frauenhäusern, sprechen nur gebrochen Deutsch und verfügen nicht über das nötige Einkommen, um sich ein "Luxusprodukt" wie das Hochglanzmagazin Gazelle leisten zu können. Dass die Realität durchaus anders aussieht, zeigt die mittlerweile fünfte Ausgabe, die Sineb El Masrar mit ihrem 20-köpfigen Team kürzlich produzierte.
Konsens herrschte im weitesten Sinne auch bei der Frage nach der Aufmachung. Die Diskutantinnen zeigten sich gelangweilt vom Cover-Einerlei, das auf dem Markt herrscht: DAS Cover-Girl der Stunde ist blond und maximal 18 Jahre alt - unerheblich, welche Zielgruppe das jeweilige Magazin eigentlich verfolgt. Eine ansprechende Cover-Gestaltung ist jedoch auch für die Macherinnen von Nischen-Magazinen notwendig, denn im Laden wird nur das gekauft, was sofort anspricht. Hochwertige Titelbilder sind daher unerlässlich - das Missy-Magazine verzichtet jedoch auf aufwändige Retuschen und zeigt auf ihrem aktuellen Titel die "schmerzbefreite" Künstlerin Peaches, der man ihre 40 Jahre trotz angeblicher Falten nicht unbedingt ansieht. Auch die Gazelle titelt ungewöhnlich - unverständlich angesichts des ansprechenden Covers, welches eine Dunkelhäutige zeigt. Doch rothaarige oder eben dunkelhäutige Models gelten als Verkaufsgift. Das L.Mag bleibt sich seiner Linie treu: Auf den Titel kommen jene Frauen, die sich um die Szene verdient gemacht haben und/oder prominente Lesben sind. Kein Wunder also, dass das aktuelle Cover Beth Ditto, neue Stilikone und Sängerin der aufstrebenden Band The Gossip, zeigt.
Grundsätzlich herrschte auf dem Podium eine selige Einigkeit. Trotz der Vielfältigkeit der vorgestellten Projekte zeigt sich, dass Frauenmagazine abseits des Mainstreams alle mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Es ist bewundernswert, dass die Macherinnen dennoch allen Widrigkeiten trotzen - und das mitunter schon seit Jahren.
Freitag, 10. Juli 2009
Die Lesbenbewegung hatte ja alles erreicht
Im Laufe der Diskussion wird die Frage in den Raum gestellt, was denn mit der Lesbenbewegung passiert sei und eine Antwort die gegeben wird ist, dass es keinen Grund mehr für eine Bewegung gab, weil es war ja alles erreicht worden. Hat sich verlaufen im Sand oder worauf die Gesellschaft sonst so gebaut ist. Das AGG, der verstärkte rechtliche Schutz gegen Diskriminierung aufgrund sexualler Orientierung, das relativ akzeptierte öffentliche Auftreten von Lesben, die Arm in Arm gehen oder gar küssen am Eisstand outen, wird angeführt für: mehr braucht es doch nicht.
Das klingt ähnlich wie bei der Frage nach Feminismus. Wo ist das Problem,Frauen können doch alles machen, was sie wollen. Nur wenn dann näher hingeschaut wird, dann werden Gehaltskluften offenbar, beständig anhaltende Doppelbelastung, alltäglicher Sexismus um nur die Oberfläche zu streifen. Problematisch wird auch, von einer Person aus dem Publikum gesehen, dass mit "queer" ja die politischen Ansprüche verloren gingen oder zumindest könne sie damit zwar was auf der Vergnügungsebene, nicht aber auf der der politischen Arbeit anfangen. Das wirft die Frage nach der Notwendigkeit einer Identifikationskategorie, wie in diesem Fall "Lesbe" zu sein, auf. Braucht es das noch? Braucht es noch Schutzräume für Frauen/Lesben? An diesem Tag besuche ich noch eine andere Veranstaltung auf dem Happening, "Die Poesie der schwarzen Frauenbewegung". Dagmar Schultz liest u.a. als einer der Programmpunkte der Veranstaltung, Texte von und über Audre Lorde. Sie widmet ihren Vortrag einer Lesbe, deren Namen ich leider nicht mehr erinnern kann, die gewaltsam wegen ihres lesbischseins in Südafrika bei Johannesburg ums Leben gebracht wurde. Kann sein, dass sie Eudy Simelane meinte. Eudy Simelane war eine bekannte Fussballspielerin und lautstarke Aktivistin für "equality rights" und lebte offen lesbisch. Obwohl Südafrika eine der modernsten Verfassungen hat und hier die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben anders als zum Beispiel im deutschen GG festgeschrieben ist, wird dieser Grundsatz im juristischen System Südafrikas nicht umgesetzt. Im Zusammenhang mit den 31 als "hate crimes" anerkannten Verbrechen an lesbischen Frauen seit 1998 kam es zu nur zwei Anklagen und schlimmer noch, zu nur einer Verurteilung. "Die Lesbenbewegung hatte ja alles erreicht" vollständig lesen »
Privilegierungen - wer, wo, wie?
Wie aber funktioniert ein System, in dem angeblich keineR von ungleichen Machtstrukturen profitiert, diese aber offensichtlich existieren, wie das Wort 'Opfer' zeigt? Wer übt dann überhaupt Macht aus? Wenn dies nicht benennbar ist, wie erhält sich diese Macht und warum ist es offensichtlich so schwer, diese Strukturen zu ändern? "Privilegierungen - wer, wo, wie?" vollständig lesen »
Hardcore Porno als Befreiung?
Nach kurzweiligem und durchaus erheiterndem Anfang verlor sich der kritische Blick auf Pornografie, die dahinter stehende Industrie, die vermittelten Bilder schnell, zu schnell.
Der Tenor auf dem Podium schien „erlaubt ist, was gefällt“ - „produziert wird, was sich verkauft“.
Fragen nach den Gefahren wurden einstimmig auf gesamtgesellschaftliche Prozesse und Umstände umgelagert, mit der Begründung Pornografie sei lediglich ein Spiegelbild und ganz kleiner Teil der Gesamtgesellschaft.
Ganz nebenbei wurde noch der Feminismus der 70er/80er Jahre gebasht. Manuela Kay war der Meinung, dass die meisten Feminist_innen der damaligen Zeit gar nicht wussten, wogegen sie protestieren, wenn sie sich vor Porno-Kinos stellten. Pornografie sollte vielmehr als Befreiung verstanden werden. Befreiung „der Einen“ auf Kosten „der Anderen“.
Kritische Rückfragen aus dem Publikum zum Thema Kinderpornografie, Sodomie, Zwangsprostitution oder der generelle Einfluss von Hardcore-Pornografie auf Kinder hatten für das Podium keine thematische Relevanz und wurden mit erneutem Verweis auf die Gesellschaft abgewiegelt. Auch wenn mensch diese Themen nicht unhinterfragt vermischen sollte, so stehen sie doch in engem Bezug zueinander. So vermittelt z.B. der Porno ein Bild von Sexualität, dass nicht in die „Realität“ überführbar ist. Bei dem Kinder allerdings, wenn damit alleingelassen – nicht nur in aller Heimlichkeit, sondern ebenso mit einem möglicherweise fehlendem kritischen Blick der Eltern, nicht unterscheiden können, was ist Realität, was Fiktion.
Überhaupt nicht angesprochen bzw. kritisch hinterfragt wurden die Bildpolitiken in Pornos. Was wird vermittelt, welche Bedürfnisse werden erst geschaffen, um später sagen zu können, wir befriedigen nur Käufer_inneninteresse. Welche Machtverhältnisse werden unhinterfragt reproduziert oder neu produziert. Von Heteronormativitätskritik ganz zu schweigen. Die These, dass nur Bilder zu verkaufen sind, die in der Phantasie sowieso schon vorhanden sind, ist meines Erachtens nicht haltbar. Oft werden Bedürfnisse erst geweckt – werden „schmackhaft, verkaufsfähig“ gemacht.
Ebenfalls nicht angesprochen wurde das queere Potential von Porno. Gerade in diesem Bereich gäbe es die Möglichkeiten mit bestehenden Bildern zu brechen, neue Sichtweisen zu schaffen, Machtverhältnisse und starre Geschlechteridentitäten aufzulösen. Da solcher Art Bilder jedoch keinen Mainstreamcharakter haben bzw. lediglich als Bilder für kleine „Subkulturen“ gehandelt werden, treten sie nicht ein in den „großen“ Distributionsprozess, werden nur sehr begrenzt wahrgenommen, womit ihnen jegliche Wirkungsmacht abgesprochen werden kann.
Männer als Verbündete?
Vier Männer saßen im Raum und circa zwanzig Frauen - so grob über den Daumen nach Aussehen geschätzt. Das ist auf fast allen Veranstaltungen des Gender Happening so - wer im Alltag nicht mit gender-spezifischer Diskrimination oder Unverständnis konfrontiert wird, interessiert sich wohl nicht für Gender-Themen. Wie können Männer als Verbündete gewonnen werden? Die Frage blieb im (Klär-)Schlamm der begrifflichen Klärungen stecken.
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Gender - ein feministischer Blick
Es gab vor allem Kritik bezogen auf die Zu-Ordnung in "Schubladen" - männlich ODER weiblich. Zudem, dass es gälte, dieses zu verändern. Auch konkrete Vorschläge waren zu hören, an welchen Stellen welche Änderungen sinnvoll oder not-wendig wären. Demnach bedeutet Gender, dass offenbar vor allem anderen den derzeit für die Mehrheit gültigen "Schubläden" ihre Gültigkeit entzogen werden sollte - lieber heute als morgen.
Dies entspricht ja auch durchaus dem, was sich z.B. sowohl im gender@wiki als auch bei Wikipedia zum Begriff Gender findet.
Für Einige wäre es sicher angemessen, keiner "Kennzeichnungspflicht" nachkommen zu müssen. Vielleicht lohnt es auch für Alle, solche "Kennzeichnungen" zu hinterfragen. Es ist auch sicher sinnvoll, in Zeiten der (Finanz-)Krise Bündnisse über bestehende Gräben einer Geschlechterzuordnung hinweg zu schließen - um der besseren ZUSAMMENarbeit willen. Mit vereinten Kräften lässt sich sicher mehr erreichen.
Aber: Ist es im Sinne einer feministischen Weltanschauung, vor allem Einigkeit darüber zu erzielen, besagte Schubladen abzuschaffen?
Während des Formulierens komme ich zu dem Schluss, dass Gender wahrscheinlich tatsächlich "mehr Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern" zum Ziel hat - während "die" Feminist_innen die vorhandene Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern geändert sehen wollen.
how to free_lance public_process?
green
peace
Vorgestern vor 29 Jahren wurde die Rainbow Warrior versenkt.
Es war ein schönes Schiff, kollektiv und von Farbe zusammen gehalten.
Einer unserer Köche gründete dann die Fahrende Gerüchteküche,
Wam Kat
was passiert basal
bei institutionalisierung einer bewegung?
new self empowerment and network
~ physically
~ virtuell:
GENDERTROUBLE
Im Workshop zum Web2.0 wird konkret gefragt,
etwa seitens TERRE DE FEMMES:
Wie schaffe ich es, Leute zu mobilisieren, zu informieren etc.
Bsp:
Der Politische Salon Feminismus - Chancen on- und offline
kreist ein
G_Fläche_P?
Rasen.d
Reporta
Aktuell lief die
KURZFILMROLLE
HBS-Vorstands-
frau Barbara Unmüßig begrüsst und
stellt die koordinierende
jüngste Referentin vor:
Susanne Diehl

in
Pause
Feminismus - Chancen on- und offline
Es sollte um Chancen für den Feminismus gehen - sowohl im Internet als auch offline. Doch die erste Chance des Nachmittags wurde, wohl aufgrund mangelnder Vorbereitung, vertan. Längst nicht alle Teilnehmer_innen des Politischen Salons waren mit dem Vokabular und den Möglichkeiten des modernen Web 2.0 vertraut. Der Begriff "Blog" wurde zu allem Überfluss auch nur recht einsilbig erklärt. "Artikel, die man kommentieren kann" gibt es auch bei großen Nachrichtenseiten wie SPIEGEL online. Und einem "Online-Tagebuch" entspricht die Masse der existierenden Blogs auch nur bedingt. Worüber gebloggt wird, wie ein Blog funktioniert, was die Möglichkeiten sind und wo die Grenzen liegen - das alles wurde nicht verraten. Zu sehr wurde das nötige Wissen bei den Anwesenden vorausgesetzt.
So verspielten die jungen Feministinnen, die sich in Blogs wie Mädchenmannschaft oder dem Mädchenblog austoben, die Möglichkeit, den Anschluss an ihre Vorgängerinnen zu knüpfen. Diese Kritik äußerte die Journalistin Heide Oestreich (taz), die die Versuche der jungen Bloggerinnen, feministische Themen aufzugreifen, jedoch durchaus lobte. Ihr fehlte jedoch die Auseinandersetzung mit bestehendem theoretischen Wissen, beispielsweise aus dem Feld der Gender Studies, sowie die Vernetzung mit bestehenden "offline"-Netzwerken.
Genau an diesem Punkt liegt die Chance, die bislang noch nicht ergriffen wurde: Die "jungen" Feministinnen greifen Missstände auf, die schon Generationen vorher diskutiert haben. Dadurch, dass sie aber Medien nutzen, die älteren Generationen geradezu fremd sind, können sie diese mit ihren Veröffentlichungen nicht erreichen. Es müssen also Generationen übergreifende Netzwerke geschaffen werden, die einen breiten Austausch ermöglichen. Das "Wissen" älterer Feministinnen gepaart mit der Motivation und den neuen Ideen junger Aktivistinnen könnte den Feminismus des 21. Jahrhunderts erheblich voranbringen. Der Politische Salon im Rahmen des Gender Happenings zeigte jedoch, dass für solche Vorhaben noch ein erhebliches Maß an Arbeit nötig sein wird.
Ein erster Schritt ist ein ausführlicher Web 2.0 Workshop, der auch älteren Aktivist_innen, für die der Zugang zum Internet nicht selbstverständlich ist, Blogs, Kommentarfunktionen und auch Chi-Chi wie Twitter näherbringen kann. Ein solcher wurde auch im Rahmen des Happenings angeboten. Die Reaktionen aus dem Publikum lassen jedoch vermuten, dass aus dem Plenum niemand teilgenommen hat. Ich bitte daher nur um Eines: Mehr davon.
Donnerstag, 9. Juli 2009
feministisch auf die Eins
Wer bisher noch nie hinter den Drehern gestanden hatte, war schnell dabei - Mart Busche fing tatsächlich "in the beginning" an und erläuterte den grundlegenden Aufbau von Plattenspielern, CD-Mixern, Mischpulten und ihr Zusammenwirken. Dann ging es an die Praxis: Vom Radiofade, also dem "einfachen" Übergang von zwei Stücken, bis zum Beatmatching, dem Aufeinanderlegen der unterschiedlichen Beats, aus dem schließlich ein Mix entsteht, konnten die Teilnehmerinnen die Techniken live ausprobieren. Als special guest war 'Lindas Tante' dabei, die in die Kunst des Scratchens einführte. Am Ende blieb genügend Raum für alle, Mixversuche an ihren eigenen Platten zu machen - Mart Busche ließ sich dabei gern auf alle Stile ein und gab kreative Impulse.
Ein anderer wichtiger Impuls stand gleich am Anfang und war auch ein roter Faden: Nämlich der, das Auflegen auch als eine mögliche queer-feministische Praxis zu begreifen. Die Geschichte der turntable-Kunst ist definitiv eine männliche - God is not a DJ_ane! Grund genug, sich hinter die Decks zu wagen - und auch die Position als eine politische wahrzunehmen. Denn hier entscheidest DU, was laut über die Boxen geht!
Genderige Dekorationen



Queer up the Word
[rhythmisch und laut zu lesen]
Dienstagabend Poetry Slam.
Man.
MAM!
Es war kein Slam nein kein Turnier
Nur open stage für Alle hier.
NUR?
NUR open stage?
Ein Feuerwerk!
Mit Hakenberg (Sarah für Unbeleckte)
Mit KaCoSónia – als-ich-ein-Kind-war-
Mit Katinka I’m-fucking-big-on-stage Kraft
Paula Varjack aus London, Sean Kennedy, NY
NY, und why not
Tom vom Mars
Sonst ist er im Ackerkeller)
Christina „Lauschgift“ Schneider, zu emanzipierten Haaren.
Anti g.one rappt über Watte
Mit KNIE-kehlenlanger Matte
Silke Galler hatte Taschen
Eve McFar kam uns ganz nah…
Herbert Beesten ging. Über Fußgängerbrücken.
Jetzt aber zu den wahren Stücken –
Den queeren Workshop-Weltpremieren
Der Slam-Debütantinnen Debut-Tanten:
Elisabeth Hager –Eifersucht
Lisa Mänzel! Zu Mut.
Karin Wissel! Zu bonbonverteilenden Brüsten.
Es gab Tränen
Der Begeisterung.
MACHT WEITER! Hier das Stück zum Anhören.
Die Verfasserin ist Slam-Debütantin - aber man soll sich nie für sich entschuldigen, sagten uns Céline und Katinka...
Zu haben: Women to go
der Heinrich Böll Stiftung in Berlin Mitte werden derzeit und noch bis zum 11. Juli Frauen zum Mitnehmen – „Women to go“ – in Postkartenformat auf
drei entsprechenden mobilen Ständern den Besuchern des Hauses zur Schau
gestellt. Mathilde ter Heijnes Installation im unmittelbaren Eingangsbereich
wirkt zunächst ästhetisch anziehend und motiviert, der eigenen visuellen sowie
haptischen Neugierde nachzugehen.
Auf den Karten sind fotografische Darstellungen
unterschiedlicher Frauen aus dem 19. Jahrhundert zu sehen. Mehr noch, und das
vorwiegend, gibt sich bald ein ethnografischer, ein männlicher, von außen
kommender Blick auf die zum Objekt mutierten Frauen zu erkennen. Obwohl
zunächst ihre Individualität hervorgehoben zu sein scheint, wird bald deutlich,
dass sie in Haltung, Kleidung und Sitte ihrer Zeit und ihrem jeweiligen
Kulturkreis höchst angepasst sind. Für zusätzliche Irritation sorgt die kurze
Biografie einer vermeintlich berühmten anderen Frau auf der
Postkartenrückseite. Durch die willkürliche Verbindung von Text und Bild,
scheitert die hoffnungsvolle Suche nach einem erkennbaren Gegenüber, nach einer
greifbaren Identität.
Postkarten stellen oft Erinnerungsstücke dar, dienen
als Projektionsfläche für Ideen und Sehnsüchte und bieten ein Mittel, sich der
Welt mitzuteilen. Diese Postkarten aber scheinen sich eines alten und nur allzu
gewöhnlichen Tricks bedient zu haben. Sie locken mit Schönheit und Exotik und
verwehren anschließend jegliche Einblicke in ihr Innenleben. Sie bleiben
undefiniert und geheimnisvoll. Mitnehmen will ich keine von ihnen. Ihre
Leere macht mir Angst. Gerne hätte ich gewusst, ob zeitgenössische doppelseitige
(Selbst-)Porträts von Frauen anders auf mich gewirkt und der Idee Mathilde ter
Heijne nicht besser gedient hätten.
Gendertrouble im Web2.0 - Blog zum Workshop ist online!
Wer sich also etwas vorbereiten möchte, ist herzlich eingeladen, die Seite zu erkunden!