Donnerstag, 30. Juli 2009
Gender is Happening geht auf Sendung
Am Samstag, den 1.8.2009 (Wdh. am 15.8.2009), von 15-16 Uhr auf den Frequenzen des OKB: UKw 97,2; Berliner Kabel 92,6 oder Internet www.alex-berlin.de geht die nächste Sendung vom Transgenderradio auf Sendung.
Inhaltlich geht´s rund um die Woche "Gender is happening". Die Sendung ist auf dem Workshop und durch Workshopteilnehmer_innen entstanden und informiert euch über vieles Wissenswertes, was in der Woche passiert ist.
Samstag, 11. Juli 2009
abqueer peer
ABqueer bietet Aufklärung und Beratung für Jugendliche. Vier peer educators demonstrierten am Donnerstag, wie sie, mit einer deutlich jüngeren Zielgruppe als die 18-48-jährigen Workshop-TeilnehmerInnen, interaktive Aufklärungsarbeit an Schulen leisten. Es ist ein sogenannter peer-Ansatz, weil es um Jugendliche geht -d.h., Leuten unter 27-, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, und die aus ihrer eigenen LBGTQI-Identität heraus von der gesellschaftlichen Norm abweichende sexuelle Identitäten vorstellen. (LBGTQI= lesbisch, Bi-, gay, transsexuell, queer und in-between) Besonders eindrucksvoll war die Privilegiertengalerie: 50 Zettel an einer Wand; jeder Zettel mit ein, zwei Sätzen, in der Art von: Niemand möchte meinen Personalausweis sehen, um meine Aussage zu meinem Geschlecht zu überprüfen. Oder: Ich finde bei öffentlichen Veranstaltungen mühelos eine Toilette, bei deren Besuch ich kein Aufsehen errege. Oder: Ich bekomme bei meiner Bank Kredit zu gleichen Beträgen und Konditionen wie Menschen anderer sexueller Identität. Und: Menschen, denen ich zum ersten Mal begegne, stellen mir keine Fragen zum Vorhandensein oder Aussehen meiner Geschlechtsorgane. (Sätze aus dem Gedächtnis zitiert, Abweichungen vom Original möglich.) Menschen, die sich nie mit dem Thema sexueller Identität befasst haben, wird bei der Lektüre der Zettel bewusst, wie tief und weit gesellschaftliche Diskrimination reicht. Viele waren ganz schön baff.
Freitag, 10. Juli 2009
Männer als Verbündete?
Vier Männer saßen im Raum und circa zwanzig Frauen - so grob über den Daumen nach Aussehen geschätzt. Das ist auf fast allen Veranstaltungen des Gender Happening so - wer im Alltag nicht mit gender-spezifischer Diskrimination oder Unverständnis konfrontiert wird, interessiert sich wohl nicht für Gender-Themen. Wie können Männer als Verbündete gewonnen werden? Die Frage blieb im (Klär-)Schlamm der begrifflichen Klärungen stecken.
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Donnerstag, 9. Juli 2009
feministisch auf die Eins
Wer bisher noch nie hinter den Drehern gestanden hatte, war schnell dabei - Mart Busche fing tatsächlich "in the beginning" an und erläuterte den grundlegenden Aufbau von Plattenspielern, CD-Mixern, Mischpulten und ihr Zusammenwirken. Dann ging es an die Praxis: Vom Radiofade, also dem "einfachen" Übergang von zwei Stücken, bis zum Beatmatching, dem Aufeinanderlegen der unterschiedlichen Beats, aus dem schließlich ein Mix entsteht, konnten die Teilnehmerinnen die Techniken live ausprobieren. Als special guest war 'Lindas Tante' dabei, die in die Kunst des Scratchens einführte. Am Ende blieb genügend Raum für alle, Mixversuche an ihren eigenen Platten zu machen - Mart Busche ließ sich dabei gern auf alle Stile ein und gab kreative Impulse.
Ein anderer wichtiger Impuls stand gleich am Anfang und war auch ein roter Faden: Nämlich der, das Auflegen auch als eine mögliche queer-feministische Praxis zu begreifen. Die Geschichte der turntable-Kunst ist definitiv eine männliche - God is not a DJ_ane! Grund genug, sich hinter die Decks zu wagen - und auch die Position als eine politische wahrzunehmen. Denn hier entscheidest DU, was laut über die Boxen geht!
Gendertrouble im Web2.0 - Blog zum Workshop ist online!
Wer sich also etwas vorbereiten möchte, ist herzlich eingeladen, die Seite zu erkunden!
Terminänderungen - Gender Trouble im Web 2.0
Dienstag, 7. Juli 2009
Stadtführung auf Gender
"Stadtführung auf Gender" vollständig lesen »
Bewegte Männer im letzten Jahrhundert
Forum Männer stellt sich die Aufgabe, "einen von Männerseite her dringenden Beitrag zum Projekt einer geschlechterdemokratischen Gesellschaft und zum Geschlechterdialog zu leisten". Was heißt Geschlechterdialog heute? Um welche Geschlechter geht es? Wer dialogiert mit wem? Wer wird hier implizit ausgeschlossen? Das gender-hochgebildete Publikum was not amused. Wo sind da queer identities? Wie ein Teilnehmer fragte, "wo fängt für euch der Mann an und wo hört er auf?". Spannend wurde es danach, bei informellen Diskussionen im Garten, wo sich die Moderatoren mutig weiterer Kritik und Diskussion stellte.
Pussy Faggot: kein Holzblasinstrument
Ja, und Pussy Faggot? Das ist eine der spielerisch-differenzierten Kategorien, womit sich Queers in den USA auf einem offenen Kontinuum der Sexualität definieren. Wer eine Vulva hat, sich als Mann fühlt und Männer liebt ist - hetero oder homo? Mann oder Frau? Pussy Faggot! Nun muss das nicht Jede(r) wissen: als ein Teilnehmer den Faggot als Holzblasinstrument las, entstand ein bezaubernd schräges, schlüpfriges, suchendes Stück. Vive la poésie!
walk me gender?
JuristInnen zum Reiten der heiligen Kuh gesucht
Arikel 3 (3):Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Antje Hornscheidt, Professorin für Gender Studies und skandinavistische Linguistik am Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien, interpretiert diesen Textabschnitt dahingehend, dass hier Zuschreibungen gemacht werden, derart, dass jede_r ein Geschlecht hat, jede_r eine Herkunft, jede_r eine Rasse, etc. Besonders der Begriff "Rasse" wird von ihr kritisch hervorgehoben. Von einer der Teilnehmer_innen wird eingeworfen, dass dieser Sprachgebrauch den historischen Zusammenhängen geschuldet sei. Das wird jedoch als ausreichendes Argument gegen eine Änderung des Sprachgebrauchs wie in dem obigen Beispiel abgewiesen. Besonders problematisch zeigt sich die Verwendung des Begriffs "Rasse" im Grundgesetz, durch seine weitere Verwendung im AGG. Im Kommentar von Christian Oberwetter www.oberwetter-olfen.de/upload/pdf/aggkommentar1.pdf zum AGG wird deutlich, dass dieser Sprachgebrauch nicht nur ein Problem deutscher Geschichte und einer Eigenheit der deutschen Sprache geschuldet ist, sondern dass die sprachliche Markierung des Anderen auch zum Schutz vor Diskriminierung ein eher globales Merkmal von gängigem Sprachgebrauch ist. "JuristInnen zum Reiten der heiligen Kuh gesucht" vollständig lesen »
Sonntag, 5. Juli 2009
Geschlechtergerechtes Grundgesetz aus sprachwissenschaftlichem Blickwinkel
Update: Dieser Workshop ist leider schon ausgebucht!
Spiegelt die Sprache des GG die noch immer auseinanderklaffende Kluft zwischen Anspruch und Umsetzung oder produziert die Sprache jene Widersprüche? Wie müsste die Verfassung geschlechtergerecht formuliert sein? Themen die Bestandteil dieses Workshops sind und die Idee eines GGG (Geschlechtergerechten Grundgesetztes) aus sprachwissenschaftlicher Perspektive aufgreifen sollen.
Workshopleitung:
Antje Hornscheidt
Evelyn Hayn
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Samstag, 4. Juli 2009
Do Radio Yourself – Podcast - von der Idee zur Sendung
Der Workshop vermittelt technisches Know-how sowie Fragen der Bereitstellung und des Zugangs von Radio und Podcast mit Themen rund um Gender. Mit der Durchführung des Workshops durch das Transgenderradio werden den Teilnehmer_innen nicht nur Einblicke hinter das Geschehen von Low-Budget-Radioproduktionen ermöglicht, sondern dem Radio- und Internetpublikum eine Berichterstattung des Gender Happenings.
"In dem zweitätigen Radioworkshop soll gezeigt werden, wie spannend, lustig und einfach es ist, Radio selbst zu machen. Gemeinsam werden verschiedene Reportage- und Interviewtechniken kennengelernt und die wichtigsten Schneidetechniken erarbeitet. Dabei steht das Ausprobieren und Experimentieren im Vordergrund. Mit dem Mikrophon werden wir auf dem Happening unterwegs sein und Stimmen, Geräusche und Atmosphären aufnehmen und anschließend zu eigenen kleinen Beiträgen zusammenschneiden, die wir anschließend in einer eigenen Sendung präsentieren werden. Dabei stehen Euch ModeratorInnen, RedakteurInnen und TechnikerInnen des Transgenderradios mit Rat und Tat zur Seite.
Was ihr mitbringen solltet: Musik die Euch gefällt, Ideen aller Art, Spaß am Hören und/oder Sprechen (oder an beidem)"
Workshopleitung:
Mike Zenzen
Karsten Grathwohl
Kai Noah Schirmer
Gender und Globalisierung
Unter dem Aspekt von Gender auf globaler Bühne werden Student_innen der HU Berlin am Fachbereich Gender und Globalisierung ihre Ergebnisse aus dem Seminar vorstellen und dabei drei Themen diskutieren.
1) Konsum und Moral: Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie und das Kaufverhalten. Inwiefern lassen sich über Konsum die Verhältnisse ändern . Höhepunkt ist eine Modenschau
2) Sexarbeit: Mittels einer Performance und Diskussion wird die politische Organisierung von SexarbeiterInnen thematisiert.
3) Wirtschaftskrise und Männlichkeit: In einem Vortrag und einem "Spiel" mit den TeilnehmerInnen wird der Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrise und Männlichkeitskonstruktion in der Managerliteratur vorgestellt.
Seminarleitung:
Gülay Caglar
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Radical Cheerleading
Riot not diet: Get up, get out and try it!
Cheerleading wirkt als verdichtetes „Superzeichen“ einer hyper-sexualisierten Weiblichkeit. Der Workshop durchläuft einen solchen Prozess der Aneignung und Übernahme. Auf der Basis von Geschichte(n) und Aktionsbeispielen von Radical Cheerleading werden eigene Kostüme entworfen, Choreografien und Slogans entwickelt: Welche feministischen Ziele sollen ausgerufen und angefeuert werden? Am Ende steht die Performance – ein Happening im Rahmen des Gender Happenings.
Workshopleitung:
Anne Quinkenstein
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