Was ein Frauenmagazin ist, wird vom Markt ziemlich genau definiert: Es geht um Diäten, Schönheit, (Hetero-)Sexualität und Celebrities. Während sich manche Titel, wie die Brigitte, schon seit Jahrzehnten erfolgreich auf dem Markt halten, dümpeln andere seit ihrer Erstveröffentlichung am Ende der Auflagenskala herum und verschwinden schnell wieder.
Die Medienmacherinnen auf dem Podium haben sich bewusst für einen anderen Weg entschieden. Mit ihren (Frauen-)Magazinen möchten sie sich vom Mainstream abgrenzen und drängen sich somit selbst in eine Nische, die mit unendlich vielen Klischees beladen ist und die die Produktion dieser alternativen Magazine nicht unbedingt erleichtern.
Das größte Problem stellt dabei wohl die Finanzierung dar. Sowohl Gudrun Fertig (Online-Chefredakteurin des L.mag) als auch Chris Köver (Mitbegründerin des Missy-Magazine) sehen sich mit der Problematik konfrontiert, dass klassische Marken in Magazinen mit einer nicht rein heterosexuellen Ausrichtung keine Werbung platzieren möchten. Gleichzeitig ist auch nicht jede Werbung erwünscht. Sharon Adler von AVIVA-Berlin hat auch schon Werbekund_innen abgelehnt, die nicht in das Konzept ihres Online-Magazins passten. Sineb El Masrar sieht sich mit dem von ihr gegründeten Magazin Gazelle einer anderen Problematik gegenüber: Migrantinnen leben in der Vorstellung von Marketingverantwortlichen in Frauenhäusern, sprechen nur gebrochen Deutsch und verfügen nicht über das nötige Einkommen, um sich ein "Luxusprodukt" wie das Hochglanzmagazin Gazelle leisten zu können. Dass die Realität durchaus anders aussieht, zeigt die mittlerweile fünfte Ausgabe, die Sineb El Masrar mit ihrem 20-köpfigen Team kürzlich produzierte.
Konsens herrschte im weitesten Sinne auch bei der Frage nach der Aufmachung. Die Diskutantinnen zeigten sich gelangweilt vom Cover-Einerlei, das auf dem Markt herrscht: DAS Cover-Girl der Stunde ist blond und maximal 18 Jahre alt - unerheblich, welche Zielgruppe das jeweilige Magazin eigentlich verfolgt. Eine ansprechende Cover-Gestaltung ist jedoch auch für die Macherinnen von Nischen-Magazinen notwendig, denn im Laden wird nur das gekauft, was sofort anspricht. Hochwertige Titelbilder sind daher unerlässlich - das Missy-Magazine verzichtet jedoch auf aufwändige Retuschen und zeigt auf ihrem aktuellen Titel die "schmerzbefreite" Künstlerin Peaches, der man ihre 40 Jahre trotz angeblicher Falten nicht unbedingt ansieht. Auch die Gazelle titelt ungewöhnlich - unverständlich angesichts des ansprechenden Covers, welches eine Dunkelhäutige zeigt. Doch rothaarige oder eben dunkelhäutige Models gelten als Verkaufsgift. Das L.Mag bleibt sich seiner Linie treu: Auf den Titel kommen jene Frauen, die sich um die Szene verdient gemacht haben und/oder prominente Lesben sind. Kein Wunder also, dass das aktuelle Cover Beth Ditto, neue Stilikone und Sängerin der aufstrebenden Band The Gossip, zeigt.
Grundsätzlich herrschte auf dem Podium eine selige Einigkeit. Trotz der Vielfältigkeit der vorgestellten Projekte zeigt sich, dass Frauenmagazine abseits des Mainstreams alle mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Es ist bewundernswert, dass die Macherinnen dennoch allen Widrigkeiten trotzen - und das mitunter schon seit Jahren.
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Willkommen in der Nische
Geschrieben von Anna-Lena Berscheid
in Gender Happening, Panel
um
01:21
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Mittwoch, 8. Juli 2009
"Queer Things are Happening to Pop Culture"
Dienstag war Literatur- und Poesietag beim Gender Happening und die Veranstaltung "Gegen den Strich lesen" zeigte, was Que(e)r Reading in SciFi und Jugendliteratur bedeuten kann.
Auf dem Panel saßen hierzu Elahe Haschemi Yekani, Susanne Hochreiter und Svenja Derichs und es moderierte Katrin Köppert. Vor den Vorträgen gab es eine Performance der Spicy Tigers on Speed zu Ruth Wallis Klassiker "Queer Things (are happening to me)". Die Wissenschaft passierte dann im Sitzen und ohne Konfetti, aber ebenfalls aufregend und auflösend. Alle drei Vortragenden machten sich auf anhand unterschiedlicher Materialien auszuloten, was Queer Reading oder anders ausgedrückt, so Svenja Derichs, ein Aufspüren nicht-heteronormativer Konfigurationen sein kann. Die Vorträge waren hierbei so anschaulich und dicht am Material entwickelt, dass ein wirkliches Science in Action Gefühl aufkam. ""Queer Things are Happening to Pop..." vollständig lesen »
Auf dem Panel saßen hierzu Elahe Haschemi Yekani, Susanne Hochreiter und Svenja Derichs und es moderierte Katrin Köppert. Vor den Vorträgen gab es eine Performance der Spicy Tigers on Speed zu Ruth Wallis Klassiker "Queer Things (are happening to me)". Die Wissenschaft passierte dann im Sitzen und ohne Konfetti, aber ebenfalls aufregend und auflösend. Alle drei Vortragenden machten sich auf anhand unterschiedlicher Materialien auszuloten, was Queer Reading oder anders ausgedrückt, so Svenja Derichs, ein Aufspüren nicht-heteronormativer Konfigurationen sein kann. Die Vorträge waren hierbei so anschaulich und dicht am Material entwickelt, dass ein wirkliches Science in Action Gefühl aufkam. ""Queer Things are Happening to Pop..." vollständig lesen »
selbstbestimmt Gender performen mit Simone de Beauvoir
"Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es." - das ist wohl der bekannteste Ausspruch von Simone de Beauvoir. Gendermäßig könnte es heute auch heißen: "Du bist nicht einfach per default ein Geschlecht, sondern du kannst dir das Geschlecht aussuchen, je nachdem, wie du dich dafür einsetzt."
"selbstbestimmt Gender performen mit Simone de..." vollständig lesen »
Geschrieben von Malte Göbel
in Gender Happening, Panel
um
15:25
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Mangelnde Verständigung: Feministische Erinnerungen an '89
Die mögliche Schwäche des Podiums war zugleich seine Stärke: alle der vier Diskussionsteilnehmerinnen waren in den Jahren 89/90 in Berlin, alle kamen aus Institutionen: Hildegard Nickel und Petra Bläss-Rafajlovski arbeiteten an der Humboldt Universität, Christina Thürmer-Rohr an der TU Berlin und Carola von Braun war Frauenbeauftragte des Berliner Senats. Die Diskussion war dementsprechend Berlin-zentriert, aber es ermöglichte eine Vergleichbarkeit der Erfahrungen. Trotz örtlicher Nähe hätten die Einschätzungen der Ereignisse jedoch unterschiedlicher nicht sein können, zuviel trennte Ost und West.
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Geschrieben von Christine
in Gender Happening, Panel
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13:26
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Dienstag, 7. Juli 2009
Die verpassten Chancen von 1989
Neue Gesichter, viele Ideen und interessante Diskussionen. Dazwischen Berlins lange Straßen, die die Kölner Beine nicht gewohnt sind. Der erste Tag des Gender-Kongress war spannend und anstrengend zugleich, doch als Historikerin musste ich die letzte Runde doch noch mitnehmen: Um 19.30 Uhr startete das „Frauenpolitische Gespräch“, das den etwas umständlichen Untertitel trägt: „1989-2009. Ungleichzeitig in die Einheit – Erfahrungen“. Die Müdigkeit verflog relativ rasch, denn auf dem Podium saßen vier energetische, interessante Frauen – Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen – die ihre persönlichen Erfahrungen mit der sogenannten „Wende“ beschrieben. Zwei von ihnen – Hildegard Nickel und Petra Bläss-Rafajlovski - waren im 09. November 1989 in Ostberlin gewesen, die anderen beiden – Christina Thürmer-Rohr und Carola von Braun – in Westberlin. Zum Glück verharrte das Gespräch nicht bei einem reflektierenden Erzählen nach dem Muster „Wo waren Sie, als die Mauerfall fiel?“ sondern entwickelte sich zur Diskussion über die Auswirkungen, die das Ende der DDR und die Wiedervereinigung auf die Frauenbewegung(en) in West- und Ostdeutschland gehabt hatten.
"Die verpassten Chancen von 1989" vollständig lesen »
Geschrieben von Sabrina
in Gender Happening, Panel
um
15:11
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Gesetzesrecht versus Lebensrealität
Zum Auftakt der "Love me Gender - Gender is Happening" Veranstaltungswoche wurden den zahlreich erschienenen Teilnehmern drei Fragen gestellt:
Die Tatsache, dass diese Fragen überhaupt gestellt werden (müssen), zeigt die Notwendigkeit des Gender Happenings und damit verbunden die Förderung der Auseinandersetzung mit Geschlecht und Geschlechterpolitiken als Zielsetzung der Organisatoren.
Die Frage, ob Mann oder Frau ist jedoch in einem Bereich nur allzu starr und dazu noch mit enormen Konsequenzen behaftet. Die Rede ist vom (verfassungs)rechtlichen Blick auf das Geschlecht, so dass es nicht wundert, dass gleich zwei Veranstaltungen am ersten Tag dazu angeboten wurden. In "Vom Grundgesetz (GG) zum Geschlechtergerechten Grundgesetz (GGG)" diskutierten Eva Kocher, Christel Riedel und Hans-Christian Ströbele wie die Verfassung zur Erreichung des in der Überschrift genannten Ziels umgeschrieben werden könnte. In der zweiten gaben die Referenten Julia Ehrt, Adrian de Silva, Christian Schenk und Günter Dvorek zum Thema "Queere Lebensweisen - in LpartG und TransG" tiefe Einblicke in das Transsexuellenrecht und bewiesen mit ihren Ausführungen einmal mehr, wie sehr das geltende Recht aus den Fugen geraten kann, wenn Menschen leben, ganz so wie sie sind. Auch wenn die eine Veranstaltung als rechtliche Fundierung das Grundgesetz, die andere hingegen das einfache Recht und damit das Transsexuellengesetz heranzieht, so gehören beide unweigerlich zusammen.
Der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben fernab vom binären Geschlechterverständnis setzt eine Anerkennung vielfältiger Lebensweisen auf der gesellschaftlichen Bedeutungsebene voraus. Das Grundgesetz als rechtliche und politische Grundordnung unserer Gesellschaft müsse deshalb, so Hans-Christian Ströbele, das Fortschrittliche sein.
Begriff der Ehe nicht zu reparieren
Der in Artikel 6 Absatz 1 des Grundgesetzes verwendete Begriff der Ehe sei nicht mehr 'zu reparieren', andere Gemeinschaften müssten ebenfalls in den Verfassungsrang erhoben werden, weshalb Ströbele an dieser Stelle Regelungsbedarf sieht. Aber welche Art von Gemeinschaften sollen in welcher Weise geschützt werden? Diese Frage stellte daraufhin Eva Kocher, die sodann über jegliche Festschreibungen hinaus argumentierte und unter anderem das Spannungsverhältnis zu Artikel 3 am Beispiel des Ehegattensplittings aufzeigte.
Artikel 3 Absatz 3 - Sexuelle Identität
Artikel 3 spielte ebenso eine Rolle in der Diskussion um "Queere Lebensweisen". Die Erweiterung des Absatz 3 um das Merkmal der sexuellen Identität sei mit Blick auf die von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries geäußerte Forderung Lebenspartner in Artikel 6 aufzunehmen insbesondere für Transsexuelle, Intersexuelle und nicht verpartnerte Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben von besonderer Bedeutung, aber auch insgesamt ein Zeichen der Anerkennung des Gesetzgebers an die Gesellschaft.
Transsexuellengesetz
Der inhaltliche Schwerpunkt wurde in der zweiten Veranstaltung aber nicht auf das Grundgesetz, sondern auf die Regelungen des Transsexuellengesetzes gelegt. Ein Gesetz, was aus 12 Bestimmungen besteht von denen seit Inkrafttreten am 1. Januar 1981 schon insgesamt 5 Normen durch das Bundesverfassungsgericht zuletzt im Mai 2008 für verfassungswidrig erklärt wurden. Der Bundestag sah sich daraufhin gezwungen zu handeln, allerdings ohne eine umfassende Reform des Gesetzes (ein Überblick über die Forderungen zur umfassenden Reform des TSG -> hier) zu beschließen. Es wurde lediglich die Norm gestrichen, die den Ehescheidungszwang im Fall eines 80 Jahre alten Mannes vorsah, der seit über 56 Jahren verheiratet ist. Er fühlte schon seit längerem Unstimmigkeiten mit sich und seiner männlichen Geschlechtsidentität und lässt im Jahr 2002, nach der er/sie seit 2001 einen Frauennamen trägt, eine Geschlechtsumwandlung vornehmen. Ihre Ehefrau unterstützt sie und erklärt, dass die Beziehung intakt sei. Dass diese Geschichte nicht nur ein weiterer Beweis dafür ist, dass Liebe jenseits von Äußerlichkeiten und Geschlechterfragen existiert, sondern darüber hinaus auch (ein weiteres Mal) das Transsexuellengesetz und die Ehe als eine Verbindung zwischen Mann und Frau in Frage stellt, zeigt die am 27. Mai 2008 ergangene Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, wonach der Ehescheidungszwang für unverhältnismäßig erklärt wurde.
Diese und noch andere Entscheidungen wurden angesprochen und erläutert, aktuelle Probleme von Transsexuellen in Anwendung des geltenden Rechts aufgezeigt.
Gender is happening!
- Wer von Ihnen bezeichnet sich als Frau?
- Wer von Ihnen bezeichnet sich als Mann?
- Und wer von Ihnen weder als Frau noch als Mann?
Die Tatsache, dass diese Fragen überhaupt gestellt werden (müssen), zeigt die Notwendigkeit des Gender Happenings und damit verbunden die Förderung der Auseinandersetzung mit Geschlecht und Geschlechterpolitiken als Zielsetzung der Organisatoren.
Die Frage, ob Mann oder Frau ist jedoch in einem Bereich nur allzu starr und dazu noch mit enormen Konsequenzen behaftet. Die Rede ist vom (verfassungs)rechtlichen Blick auf das Geschlecht, so dass es nicht wundert, dass gleich zwei Veranstaltungen am ersten Tag dazu angeboten wurden. In "Vom Grundgesetz (GG) zum Geschlechtergerechten Grundgesetz (GGG)" diskutierten Eva Kocher, Christel Riedel und Hans-Christian Ströbele wie die Verfassung zur Erreichung des in der Überschrift genannten Ziels umgeschrieben werden könnte. In der zweiten gaben die Referenten Julia Ehrt, Adrian de Silva, Christian Schenk und Günter Dvorek zum Thema "Queere Lebensweisen - in LpartG und TransG" tiefe Einblicke in das Transsexuellenrecht und bewiesen mit ihren Ausführungen einmal mehr, wie sehr das geltende Recht aus den Fugen geraten kann, wenn Menschen leben, ganz so wie sie sind. Auch wenn die eine Veranstaltung als rechtliche Fundierung das Grundgesetz, die andere hingegen das einfache Recht und damit das Transsexuellengesetz heranzieht, so gehören beide unweigerlich zusammen.
Der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben fernab vom binären Geschlechterverständnis setzt eine Anerkennung vielfältiger Lebensweisen auf der gesellschaftlichen Bedeutungsebene voraus. Das Grundgesetz als rechtliche und politische Grundordnung unserer Gesellschaft müsse deshalb, so Hans-Christian Ströbele, das Fortschrittliche sein.
Begriff der Ehe nicht zu reparieren
Der in Artikel 6 Absatz 1 des Grundgesetzes verwendete Begriff der Ehe sei nicht mehr 'zu reparieren', andere Gemeinschaften müssten ebenfalls in den Verfassungsrang erhoben werden, weshalb Ströbele an dieser Stelle Regelungsbedarf sieht. Aber welche Art von Gemeinschaften sollen in welcher Weise geschützt werden? Diese Frage stellte daraufhin Eva Kocher, die sodann über jegliche Festschreibungen hinaus argumentierte und unter anderem das Spannungsverhältnis zu Artikel 3 am Beispiel des Ehegattensplittings aufzeigte.
Artikel 3 Absatz 3 - Sexuelle Identität
Artikel 3 spielte ebenso eine Rolle in der Diskussion um "Queere Lebensweisen". Die Erweiterung des Absatz 3 um das Merkmal der sexuellen Identität sei mit Blick auf die von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries geäußerte Forderung Lebenspartner in Artikel 6 aufzunehmen insbesondere für Transsexuelle, Intersexuelle und nicht verpartnerte Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben von besonderer Bedeutung, aber auch insgesamt ein Zeichen der Anerkennung des Gesetzgebers an die Gesellschaft.
Transsexuellengesetz
Der inhaltliche Schwerpunkt wurde in der zweiten Veranstaltung aber nicht auf das Grundgesetz, sondern auf die Regelungen des Transsexuellengesetzes gelegt. Ein Gesetz, was aus 12 Bestimmungen besteht von denen seit Inkrafttreten am 1. Januar 1981 schon insgesamt 5 Normen durch das Bundesverfassungsgericht zuletzt im Mai 2008 für verfassungswidrig erklärt wurden. Der Bundestag sah sich daraufhin gezwungen zu handeln, allerdings ohne eine umfassende Reform des Gesetzes (ein Überblick über die Forderungen zur umfassenden Reform des TSG -> hier) zu beschließen. Es wurde lediglich die Norm gestrichen, die den Ehescheidungszwang im Fall eines 80 Jahre alten Mannes vorsah, der seit über 56 Jahren verheiratet ist. Er fühlte schon seit längerem Unstimmigkeiten mit sich und seiner männlichen Geschlechtsidentität und lässt im Jahr 2002, nach der er/sie seit 2001 einen Frauennamen trägt, eine Geschlechtsumwandlung vornehmen. Ihre Ehefrau unterstützt sie und erklärt, dass die Beziehung intakt sei. Dass diese Geschichte nicht nur ein weiterer Beweis dafür ist, dass Liebe jenseits von Äußerlichkeiten und Geschlechterfragen existiert, sondern darüber hinaus auch (ein weiteres Mal) das Transsexuellengesetz und die Ehe als eine Verbindung zwischen Mann und Frau in Frage stellt, zeigt die am 27. Mai 2008 ergangene Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, wonach der Ehescheidungszwang für unverhältnismäßig erklärt wurde.
Diese und noch andere Entscheidungen wurden angesprochen und erläutert, aktuelle Probleme von Transsexuellen in Anwendung des geltenden Rechts aufgezeigt.
Gender is happening!
Geschrieben von sealegs
in Gender Happening, Panel
um
14:32
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Tags für diesen Artikel: gender, gender happening, grundgesetz, hans-christian ströbele, Panel, queer, trans*
Greift Trans* dem Sittengesetz in den Schritt? Aber nein.
Schuld an der gesetzlich legitimierten Misere von Trans*-Menschen hat das Sittengesetz. Das… was? Na, das Sittengesetz. Siehe Grundgesetz. Da taucht es plötzlich auf. In Artikel 2 (1), um genau zu sein: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“
Im Jahr 1957 wurde mit dem Sittengesetz der Fortbestand des Schwule kriminalisierenden §175 legitimiert, und mit dem Sittengesetz würden manche Politiker_innen auch heute wedeln, müssten sie ein Argument finden, wieso ein Trans*-Mensch „dauernd fortpflanzungsunfähig“ sein muss, ehe der Staat seine Geschlechtsangleichung anerkennt. So sieht das Referentin Julia Ehrt, Vorstand im Berliner Projekt TrIQ (TransInterQueer e.V.) im Gender-Happening-Panel „Queere Lebensweisen – im Transsexuellengesetz (TSG)“. Hauptsache, so mancherorts die Devise, keine Bilder von schwangeren Männern ins Weltbild integrieren zu müssen - auch wenn es völlig unverhältnismäßig sei, jährlich „Tausende in die Sterilisation zu zwingen“, um einzelne Schwangerschaften von Transmännern oder Zeugungen durch Transfrauen zu verhindern.
Überhaupt, die Auflagen, mit denen sich Trans*-Menschen seit den Anfängen des TSG 1981 konfrontiert sehen: Allein zur Vornamensänderung werden zwei psychiatrische Gutachten, eine richterliche Entscheidung, mehrmonatige Wartezeit verlangt. „Wieso dieser Aufwand?“, fragt Christian Schenk, ehemals Mitglied des Deutschen Bundestags und versierter Fachmann für Trans*-Rechte. „Als würden Trans*-Menschen besonderen Schutzes vor sich selber bedürfen.“ Für den fühle sich der Staat schließlich auch nicht bei anderen Personengruppen zuständig. „Trans* kann nicht diagnostiziert werden, jedes Gutachten ist nichts als Kaffeesatzleserei“, so klingt das bei ihm, wenn medizinische Pathologisierung außer Gefecht gesetzt wird.
Trans*-Menschen vorbehaltlos selbstbestimmt, ihre Grundrechte gewährt – auf europäischer Ebene ist dies das erklärte Ziel von Thomas Hammarberg, Menschenrechtskommissar des Europarats, der dem Deutschen Bundestag in seiner Entschlossenheit, Trans*-Menschen ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit zugewähren, weit voraus ist. Und auch das Bundesverfassungsgericht wird nicht müde, den Reformbedarf des TSG zu fordern.
Schenks Vorschlag: man möge es gleich ganz abzuschaffen und stattdessen eine einfache Regelung zur Vornamensänderung einrichten.
Julia Ehrt geht davon aus, dass Trans* im Lauf der nächsten Jahre vom ICD, der internationalen Klassifikation der Krankheiten verschwindet – und appelliert an die Politik, diesen Aspekt in der politischen Arbeit zu berücksichtigen. Frankreich macht es vor und will Trans* nicht mehr als „psychische Störung“ diffamieren -und trotzdem eine Lücke schaffen, um Trans*-Menschen ihre mitunter lebensnotwendigen geschlechtsangleichenden Operationen finanziell zu ermöglichen.
Für Thomas Birk, lesben- und schwulenpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, ist es an der Zeit, dass sich Schwule und Lesben solidarisieren: „Jahrelang liefen Trans*-Menschen am Ende von Demos für Homo-Rechte mit, jetzt ist es Zeit für Solidarität mit ihren Belangen.“
Moderator Günter Dworek, Mitglied im Bundesvorstand des LSVD (Lesben- und Schwulenverband Deutschland) gehört wie Birk zu den Vorkämpfern für eine Ergänzung des Grundgesetz-Artikels 3 um „sexuelle Identität“, aufgrund derer niemand mehr zu benachteiligen sei – eben so, wie es die europäische Grundrechte-Charta und diverse Landesverfassungen bereits vormachen.
Weg vom Fraktionszwang, hin zur Öffnung des politischen Dialogs über die Optimierung des TSG über Parteigrenzen hinweg: dafür plädiert Adrian de Silva, Doktorand zu Trans*-Recht an der HU Berlin, der das TSG kritisch dem englischen „Gender Recognition Act“ gegenüber stellte – und weg von stillen Übereinkommen hin zur gesamtgesellschaftlichen Aufklärung über Trans*.
Und so werden vielleicht schon in naher Zukunft selbst konservative Abgeordnete ein Einsehen darin haben, dass anstelle eines kryptisch-modrigen „Sittengesetzes“ die Lebensrealität von Trans*-Menschen den Vorrang haben sollte – und das TSG deren Bedürfnissen entsprechen muss.
Der Autor Leo Y. Wild (*1975) ist freier Journalist (FAZ, Spiegel Online u.a.), Dokumentarfilmer und Filmkurator.
Im Jahr 1957 wurde mit dem Sittengesetz der Fortbestand des Schwule kriminalisierenden §175 legitimiert, und mit dem Sittengesetz würden manche Politiker_innen auch heute wedeln, müssten sie ein Argument finden, wieso ein Trans*-Mensch „dauernd fortpflanzungsunfähig“ sein muss, ehe der Staat seine Geschlechtsangleichung anerkennt. So sieht das Referentin Julia Ehrt, Vorstand im Berliner Projekt TrIQ (TransInterQueer e.V.) im Gender-Happening-Panel „Queere Lebensweisen – im Transsexuellengesetz (TSG)“. Hauptsache, so mancherorts die Devise, keine Bilder von schwangeren Männern ins Weltbild integrieren zu müssen - auch wenn es völlig unverhältnismäßig sei, jährlich „Tausende in die Sterilisation zu zwingen“, um einzelne Schwangerschaften von Transmännern oder Zeugungen durch Transfrauen zu verhindern.
Überhaupt, die Auflagen, mit denen sich Trans*-Menschen seit den Anfängen des TSG 1981 konfrontiert sehen: Allein zur Vornamensänderung werden zwei psychiatrische Gutachten, eine richterliche Entscheidung, mehrmonatige Wartezeit verlangt. „Wieso dieser Aufwand?“, fragt Christian Schenk, ehemals Mitglied des Deutschen Bundestags und versierter Fachmann für Trans*-Rechte. „Als würden Trans*-Menschen besonderen Schutzes vor sich selber bedürfen.“ Für den fühle sich der Staat schließlich auch nicht bei anderen Personengruppen zuständig. „Trans* kann nicht diagnostiziert werden, jedes Gutachten ist nichts als Kaffeesatzleserei“, so klingt das bei ihm, wenn medizinische Pathologisierung außer Gefecht gesetzt wird.
Trans*-Menschen vorbehaltlos selbstbestimmt, ihre Grundrechte gewährt – auf europäischer Ebene ist dies das erklärte Ziel von Thomas Hammarberg, Menschenrechtskommissar des Europarats, der dem Deutschen Bundestag in seiner Entschlossenheit, Trans*-Menschen ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit zugewähren, weit voraus ist. Und auch das Bundesverfassungsgericht wird nicht müde, den Reformbedarf des TSG zu fordern.
Schenks Vorschlag: man möge es gleich ganz abzuschaffen und stattdessen eine einfache Regelung zur Vornamensänderung einrichten.
Julia Ehrt geht davon aus, dass Trans* im Lauf der nächsten Jahre vom ICD, der internationalen Klassifikation der Krankheiten verschwindet – und appelliert an die Politik, diesen Aspekt in der politischen Arbeit zu berücksichtigen. Frankreich macht es vor und will Trans* nicht mehr als „psychische Störung“ diffamieren -und trotzdem eine Lücke schaffen, um Trans*-Menschen ihre mitunter lebensnotwendigen geschlechtsangleichenden Operationen finanziell zu ermöglichen.
Für Thomas Birk, lesben- und schwulenpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, ist es an der Zeit, dass sich Schwule und Lesben solidarisieren: „Jahrelang liefen Trans*-Menschen am Ende von Demos für Homo-Rechte mit, jetzt ist es Zeit für Solidarität mit ihren Belangen.“
Moderator Günter Dworek, Mitglied im Bundesvorstand des LSVD (Lesben- und Schwulenverband Deutschland) gehört wie Birk zu den Vorkämpfern für eine Ergänzung des Grundgesetz-Artikels 3 um „sexuelle Identität“, aufgrund derer niemand mehr zu benachteiligen sei – eben so, wie es die europäische Grundrechte-Charta und diverse Landesverfassungen bereits vormachen.
Weg vom Fraktionszwang, hin zur Öffnung des politischen Dialogs über die Optimierung des TSG über Parteigrenzen hinweg: dafür plädiert Adrian de Silva, Doktorand zu Trans*-Recht an der HU Berlin, der das TSG kritisch dem englischen „Gender Recognition Act“ gegenüber stellte – und weg von stillen Übereinkommen hin zur gesamtgesellschaftlichen Aufklärung über Trans*.
Und so werden vielleicht schon in naher Zukunft selbst konservative Abgeordnete ein Einsehen darin haben, dass anstelle eines kryptisch-modrigen „Sittengesetzes“ die Lebensrealität von Trans*-Menschen den Vorrang haben sollte – und das TSG deren Bedürfnissen entsprechen muss.
Der Autor Leo Y. Wild (*1975) ist freier Journalist (FAZ, Spiegel Online u.a.), Dokumentarfilmer und Filmkurator.
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Frauenpolitisches Gespräch 1989-2009
Ungleichzeitig in die Einheit - Erfahrungen
Prof. Hildegard Maria Nickel
Prof. Dr. Tina Thürmer-Rohr
Carola von Braun (ehem. MdA/FDP)
Petra Bläss-? (Ex-Vizepräs. des BT)
Mod. Anne Ulrich
Ulrich moderiert das Gespräch am Abend an. Auch mit den Öffentlichkeitstheoretikern Alexander Kluge und Oskar Negt. Nach "Öffentlichkeit und Erfahrung" (1972), "Geschichte und Eigensinn" (1981) schärften sie in "Maßverhältnisse des Politischen" (1992) einen Begriff, der Politik nicht als "Substanz" versteht, sondern als Form:
jedes "alltägliche Gefühl" kann eine "Intensität" gewinnen, die es politikfähig macht. Emanzipatorische Politik entsteht nur dann, wenn selbstregulierende Organisationsformen ein Maß zueinander finden.
Zum nicht Zusammenfinden in ´vereinter Frauenpower´ vor 20 Jahre finden an diesem Abend eingestandene Enttäuschungen und befreiende Einsichten zur ehemals diversen Agenda eine Form:
Angst und Aufbruch (Bläss, Nickel) hatten spätestens zwischen Sept. 89 und März 90 Frauen aus der DDR über alle Nischen-Grenzen hinweg vernetzt (Bläss); der Unabhängige Frauenverband (UFV) forderte in (so Nickel) "friedlich-revolutionärem" Schwung : "Ohne Frauen ist kein Staat zu machen", verfehlte aber ohne Rotation das erste lila Mandat. Die starke Westfrauenbewegung, die - mit ausgefeilter Herrschaftsanalyse und Staatskritik im Gepäck (Thürmer-Rohr) - sich "typisch deutsch" auf allen Ebenen gut institutionalisiert hatte (von Braun), sah sich zurückgestutzt. Sie schwieg zur Frage der Nation.
Dass diese hinter Ihr gelassen sein will, erweist sich in dem historisch-materialistisch angedrohten Gang zum Europäischen Gerichtshof: Frauen, deren (Renten-) Ansprüche durch Scheidung in oder auch nach der DDR im politischen System der alt-neuen Bundesrepublik untergehen, fordern ihr Recht hier auf Erden, gegen die biologistisch "tickende Uhr".
Das Vermittlungsproblem, wie sich Erfahrungs- und Wissensbestände von Staatsbürger_innen nicht zuletzt mit Migrationshintergrund "unter Handlungsdruck" in der Krise zu Ein- bzw. Ausschliessungen solcher Art verhalten mögen, bleibt eine Frage von Ressourcen-Verteilung in der Form, d.h. Politik als Handeln ins Ungewisse.
(es folgen später: video-dok inputs und video-dok diskussion)
Ungleichzeitig in die Einheit - Erfahrungen
Prof. Hildegard Maria Nickel
Prof. Dr. Tina Thürmer-Rohr
Carola von Braun (ehem. MdA/FDP)
Petra Bläss-? (Ex-Vizepräs. des BT)
Mod. Anne Ulrich
Ulrich moderiert das Gespräch am Abend an. Auch mit den Öffentlichkeitstheoretikern Alexander Kluge und Oskar Negt. Nach "Öffentlichkeit und Erfahrung" (1972), "Geschichte und Eigensinn" (1981) schärften sie in "Maßverhältnisse des Politischen" (1992) einen Begriff, der Politik nicht als "Substanz" versteht, sondern als Form:
jedes "alltägliche Gefühl" kann eine "Intensität" gewinnen, die es politikfähig macht. Emanzipatorische Politik entsteht nur dann, wenn selbstregulierende Organisationsformen ein Maß zueinander finden.
Zum nicht Zusammenfinden in ´vereinter Frauenpower´ vor 20 Jahre finden an diesem Abend eingestandene Enttäuschungen und befreiende Einsichten zur ehemals diversen Agenda eine Form:
Angst und Aufbruch (Bläss, Nickel) hatten spätestens zwischen Sept. 89 und März 90 Frauen aus der DDR über alle Nischen-Grenzen hinweg vernetzt (Bläss); der Unabhängige Frauenverband (UFV) forderte in (so Nickel) "friedlich-revolutionärem" Schwung : "Ohne Frauen ist kein Staat zu machen", verfehlte aber ohne Rotation das erste lila Mandat. Die starke Westfrauenbewegung, die - mit ausgefeilter Herrschaftsanalyse und Staatskritik im Gepäck (Thürmer-Rohr) - sich "typisch deutsch" auf allen Ebenen gut institutionalisiert hatte (von Braun), sah sich zurückgestutzt. Sie schwieg zur Frage der Nation.
Dass diese hinter Ihr gelassen sein will, erweist sich in dem historisch-materialistisch angedrohten Gang zum Europäischen Gerichtshof: Frauen, deren (Renten-) Ansprüche durch Scheidung in oder auch nach der DDR im politischen System der alt-neuen Bundesrepublik untergehen, fordern ihr Recht hier auf Erden, gegen die biologistisch "tickende Uhr".
Das Vermittlungsproblem, wie sich Erfahrungs- und Wissensbestände von Staatsbürger_innen nicht zuletzt mit Migrationshintergrund "unter Handlungsdruck" in der Krise zu Ein- bzw. Ausschliessungen solcher Art verhalten mögen, bleibt eine Frage von Ressourcen-Verteilung in der Form, d.h. Politik als Handeln ins Ungewisse.
(es folgen später: video-dok inputs und video-dok diskussion)
Geschrieben von Frauke Helwes
in Gender Happening, Panel
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02:44
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Tags für diesen Artikel: beeinträchtigung, feminismus, frauenbewegung, friedliche revolution, Gender Happening, geschichte, gleichberechtigung, globalisierung, homophobie, männer, nation, ost-west, Panel, rassismus, videoarbeiten, wende
"Wir haben uns gegenseitig einiges zugemutet"
Eintauchen in die (feministische) Geschichte der Grünen bringt einige mehr oder weniger überraschende Anekdoten und Erkenntnisse ans Licht: nicht so überraschend dabei ist, dass auch bei den Grünen 'Feminismus' und seine Bedeutung(en) heiß debattiert wurden, hauptsächlich jedoch von Frauen - so zumindest der Eindruck des Erzählcafés mit Christa Nickels und Edith Müller. Anlässe gab es ausreichend - von der Abtreibung zur Quote, vom Feminat zum Müttermanifest. Christa Nickels Einschätzung: 'Wir haben uns gegenseitig einiges zugemutet.' So scheint es auch für die Betrachterin:
""Wir haben uns gegenseitig einiges..." vollständig lesen »
""Wir haben uns gegenseitig einiges..." vollständig lesen »
Geschrieben von Christine
in Diskussionen, Gender Happening
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00:55
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Samstag, 4. Juli 2009
Gegen den Strich lesen - Que(e)r Reading in SciFi und Jugendliteratur
Panel 07.07.2009
Anhand verschiedener Methoden des Queer Readings eröffnet sich das Potential, Kategorisierungen, Normierungen und dominante Positionen in der Produktion und Rezeption von Text zu hinterfragen. Dabei geht es nicht nur um Sprache oder Inhalte literarischer Texte, sondern die Bedingungen des Schreibens und Lesens. Texte lesen ist kein unschuldiges Vergnügen. Genau deswegen wollen wir über Deutungshoheiten hinaus Texte neu und "anders" lesen, um ihnen möglicherweise das zurückzugeben, was auch in ihnen steckt. Dabei soll es sich nicht nur darum handeln, schwullesbische Subtexte zu extrahieren, sondern eine Methode vorzustellen, die binäre heteronormative Zeichenökonomien in Texten zu untersuchen versucht. Text bedeutet jedoch nicht nur Literatur, sondern bezieht im Rahmen des Panels Film, Fernsehen und Musik mit ein.
Wir freuen uns daher auf den Auftakt des Panels mit den Spicy Tigers on Speed mit der Performance "Queer Thingz" und den sich anschließenden drei Kurzvorträgen, um danach miteinander zu diskutieren.
Diskutant_innen:
Elahe Haschemi Yekani - Verqueerung von Männlichkeitskrisen und nationaler Identität in Hanif Kureishis The Buddha of Suburbia und Zadie Smiths White Teeth
Susanne Hochreiter - Im verwahrlosten Garten am Rand der kleinen, kleinen Stadt. Über literarische Konstruktionen von (geschlechtlichen) Identitäten in Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf
Svenja Derichs - Torchwood, Battlestar, Galactica – Queer Readings audiovisueller Sequenzen aktueller SF-Fernsehserien
Katrin Köppert (Mod.)
Zum kompletten Programm von Gender is Happening!

Wir freuen uns daher auf den Auftakt des Panels mit den Spicy Tigers on Speed mit der Performance "Queer Thingz" und den sich anschließenden drei Kurzvorträgen, um danach miteinander zu diskutieren.
Diskutant_innen:
Elahe Haschemi Yekani - Verqueerung von Männlichkeitskrisen und nationaler Identität in Hanif Kureishis The Buddha of Suburbia und Zadie Smiths White Teeth

Susanne Hochreiter - Im verwahrlosten Garten am Rand der kleinen, kleinen Stadt. Über literarische Konstruktionen von (geschlechtlichen) Identitäten in Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf
Svenja Derichs - Torchwood, Battlestar, Galactica – Queer Readings audiovisueller Sequenzen aktueller SF-Fernsehserien
Katrin Köppert (Mod.)
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Geschrieben von Francesca Schmidt
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15:15
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Donnerstag, 2. Juli 2009
Wahlverwandtschaften: Herz an Herz statt Herzschmerz.
Panel 06.07.2009
Zur allgemeinen Anmeldung!
In dem Panel werden verschiedene Familien-, Beziehungs- und Lebensformen aus herrschafts- und gesetzeskritischer Perspektive betrachtet und diskutiert.
Denn das Familienbild, nach dem wir heute leben und welches die Norm darstellt, ist gerade einmal 200 Jahre alt und scheint so unausweichlich und dominant, dass sich fragen lässt, welche Kräfte dahinter stehen.
Die Diskutant_innen gehen Fragen nach, die den Zusammenhang von Kleinfamilie und Herrschaftsstrukturen beleuchten und etwaige daraus resultierende Geschlechterrollen. Ebenso, was wäre, würde die Ehe als staatlich legitimierte Wahlverwandtschaft abgeschafft? Gäbe es mehr Wahlmöglichkeiten z.B. im Sinne von Polyamourösität bzw. freiere Entscheidungsoptionen?
Passend zum Thema der Workshop: we are family - aren't we? Herrschaftskritische Positionen zu Beziehungsverhältnissen und Familie - leider bereits ausgebucht!!!!
Es diskutieren:
Tin Krell
Constanze Körner
Robert Habeck
Albert Eckert (Mod)
Ausstellung, 06.07. - 11.07.2009
Außerdem greift die ganzwöchige interaktive Comics-Ausstellung (Wahl)verwandtschaften von 123 Comics und Ka Schmitz das Thema des Panels und Workshops auf.
Was ist Familie? Welche alternativen Modelle gibt es dazu? Wieso gibt es so viele schwul/lesbische Geschwister? Welche Geschlechterrollen leben wir und was schreiben wir uns tagtäglich zu? Auf spielerische Weise behandeln wir diese und weitere Fragen in unserem Ausstellungsprojekt.
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In dem Panel werden verschiedene Familien-, Beziehungs- und Lebensformen aus herrschafts- und gesetzeskritischer Perspektive betrachtet und diskutiert.
Denn das Familienbild, nach dem wir heute leben und welches die Norm darstellt, ist gerade einmal 200 Jahre alt und scheint so unausweichlich und dominant, dass sich fragen lässt, welche Kräfte dahinter stehen.
Die Diskutant_innen gehen Fragen nach, die den Zusammenhang von Kleinfamilie und Herrschaftsstrukturen beleuchten und etwaige daraus resultierende Geschlechterrollen. Ebenso, was wäre, würde die Ehe als staatlich legitimierte Wahlverwandtschaft abgeschafft? Gäbe es mehr Wahlmöglichkeiten z.B. im Sinne von Polyamourösität bzw. freiere Entscheidungsoptionen?
Passend zum Thema der Workshop: we are family - aren't we? Herrschaftskritische Positionen zu Beziehungsverhältnissen und Familie - leider bereits ausgebucht!!!!
Es diskutieren:
Tin Krell
Constanze Körner
Robert Habeck
Albert Eckert (Mod)
Ausstellung, 06.07. - 11.07.2009

Was ist Familie? Welche alternativen Modelle gibt es dazu? Wieso gibt es so viele schwul/lesbische Geschwister? Welche Geschlechterrollen leben wir und was schreiben wir uns tagtäglich zu? Auf spielerische Weise behandeln wir diese und weitere Fragen in unserem Ausstellungsprojekt.
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Geschrieben von Francesca Schmidt
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17:38
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Vom Hardcore-Porno zur Postpornografie? Auf der Suche einer neuen Repräsentation
Panel 08.07.2009
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Können Objekte im Porno auch zum Subjekt einer gesellschaftlichen Praxis des Körpers werden? Das Panel diskutiert die Möglichkeiten und das Streben eines kritisch-revolutionären Postpornos und die Frage, ob dieser Begehren dynamisch transportieren kann. Denn nicht jeder Sexfilm oder Porno muss zum Realhorror werden - oder doch?
Die Diskussion soll die Rolle des visuellen Mediums Film bei der Vermittlung von Lust und Erregung ebenso beleuchten wie der Frage nachgehen, ob Bilder, als "Komplizen hegemonialer Machtverhältnisse und Produzenten von Gewalt" auch für die Herstellung von Geschlechterhierarchien verantwortlich sind?
Zu Fragen wird auch sein, was die Protagonist_innen hinter der Kamera erleben, unter welchen Produktionsbedingungen sie arbeiten und inwiefern diese sich zwischen Mainstream-Porno und Postporno unterscheiden.
Aber was ist nun genau der Postporno? Postpornografie wird oftmals als Intervention verstanden, die der Durchpornografisierung von Alltag als auch dem Hardcore-Porno entgegensteht. Doch wie kann dieses Verständnis "belegt" werden, anhand welcher Stilistiken, Praktiken und Brechungen?
Der "klassische" Porno folgt gängigen, festgeschriebenen und sich der Unterhaltungsindustrie anpassenden Repräsentationstechniken, die sich an Stereotypen orientieren. Somit fragt sich, ob Postpornografie das Potential hat, neue Formen der Selbstermächtigung in der Repräsentation zu eröffnen? Gleiches gilt für die Frage nach den Potentialen der Dekonstruktion aber auch Gefahren der Reproduktion von Machtverhältnissen durch transinterqueere* Produktionen.
Wir freuen uns auf eine spannende und anregende Diskussion
Diskutant_innen:
Manuela Kay - Chefedakteurin der L.Mag und Mitorganisatorin des Pornfilmfestivals in Berlin
Vera Tudor - wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HU-Berlin mit Schwerpunkt feministisch-queerer Post/Pornografie
Svenja Flaßpöhler - Autorin von "Der Wille zur Lust. Pornigrafie und das moderne Subjekt"
Jens Hoffmann - Filmemacher - aktuell 9to5 Days in Porn
Moderation: Jasper Nicolaisen - FU Berlin und Social Media Lab
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Können Objekte im Porno auch zum Subjekt einer gesellschaftlichen Praxis des Körpers werden? Das Panel diskutiert die Möglichkeiten und das Streben eines kritisch-revolutionären Postpornos und die Frage, ob dieser Begehren dynamisch transportieren kann. Denn nicht jeder Sexfilm oder Porno muss zum Realhorror werden - oder doch?
Die Diskussion soll die Rolle des visuellen Mediums Film bei der Vermittlung von Lust und Erregung ebenso beleuchten wie der Frage nachgehen, ob Bilder, als "Komplizen hegemonialer Machtverhältnisse und Produzenten von Gewalt" auch für die Herstellung von Geschlechterhierarchien verantwortlich sind?
Zu Fragen wird auch sein, was die Protagonist_innen hinter der Kamera erleben, unter welchen Produktionsbedingungen sie arbeiten und inwiefern diese sich zwischen Mainstream-Porno und Postporno unterscheiden.
Aber was ist nun genau der Postporno? Postpornografie wird oftmals als Intervention verstanden, die der Durchpornografisierung von Alltag als auch dem Hardcore-Porno entgegensteht. Doch wie kann dieses Verständnis "belegt" werden, anhand welcher Stilistiken, Praktiken und Brechungen?
Der "klassische" Porno folgt gängigen, festgeschriebenen und sich der Unterhaltungsindustrie anpassenden Repräsentationstechniken, die sich an Stereotypen orientieren. Somit fragt sich, ob Postpornografie das Potential hat, neue Formen der Selbstermächtigung in der Repräsentation zu eröffnen? Gleiches gilt für die Frage nach den Potentialen der Dekonstruktion aber auch Gefahren der Reproduktion von Machtverhältnissen durch transinterqueere* Produktionen.
Wir freuen uns auf eine spannende und anregende Diskussion

Diskutant_innen:
Manuela Kay - Chefedakteurin der L.Mag und Mitorganisatorin des Pornfilmfestivals in Berlin
Vera Tudor - wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HU-Berlin mit Schwerpunkt feministisch-queerer Post/Pornografie
Svenja Flaßpöhler - Autorin von "Der Wille zur Lust. Pornigrafie und das moderne Subjekt"
Jens Hoffmann - Filmemacher - aktuell 9to5 Days in Porn
Moderation: Jasper Nicolaisen - FU Berlin und Social Media Lab
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Geschrieben von Francesca Schmidt
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14:11
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"Bürger in Uniform" oder "Kämpfer"?
Panel 06.07.2009
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Von "Rückkehr" des Militärischen zu reden, ist verführerisch und irreführend. Allzu viel hat sich verändert, seit der Krieg vor 64 Jahren hierzulande beendet wurde. Der Streit um die angemessene Bezeichnung ("Einsatz", "Krieg", "Stabilisierung", "Kampfeinsatz" etc.) unterstreicht nicht allein politische Unsicherheiten, sondern spiegelt auch die Veränderung der Bedingungen. Verführerisch ist ebenfalls der Glaube zum altbewährten Kriegshandwerk der "Kämpfer" zurückkehren zu können, wenn scharfe Schüsse fallen. Der Irak hat gezeigt, wie komplex die militärische Problematik ist und wie wenig sie mit den klassisch-historischen Feldzügen und Leitbildern zu tun hat.
Was bleibt, sind Probleme das Neue zu denken und in politisches Handeln zu überführen. - Was ist das für ein Soldat, der nicht nur (noch nicht einmal in erster Linie) kämpfen soll, sondern vor allem helfen, retten, wiederaufbauen, stabilisieren, schlichten und schützen? Schon dem "Staatsbürger in Uniform" wurden in den fünfziger Jahren unter dem Verdikt einer "weichen Welle" in abwertender Absicht weibliche Konnotationen zugewiesen. Was heißt das für den zeitgenössischen "Sozialarbeiter" in Uniform (wie er inzwischen sogar in den Field Manuals der U.S. Amry beschrieben und gefordert wird)?
Das Militärische der Gegenwart steckt voller Ambivalenzen - während die Auslandseinsätze zivil-militärische Komponenten erfordern, droht sich am anderen Ende Ziviles und Militärisches zu entkoppeln. Ein neue Gleichgewicht ist erforderlich - aber dazu gehört der politische Mut zu Strukturreformen.
Diskutant_innen:
Christine Eifler (Militärische Friedenssicherung und Geschlechterverhältnis in der DDR)
Ruth Seifert
Klaus Naumann
Gitti Hentschel(Mod)
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Von "Rückkehr" des Militärischen zu reden, ist verführerisch und irreführend. Allzu viel hat sich verändert, seit der Krieg vor 64 Jahren hierzulande beendet wurde. Der Streit um die angemessene Bezeichnung ("Einsatz", "Krieg", "Stabilisierung", "Kampfeinsatz" etc.) unterstreicht nicht allein politische Unsicherheiten, sondern spiegelt auch die Veränderung der Bedingungen. Verführerisch ist ebenfalls der Glaube zum altbewährten Kriegshandwerk der "Kämpfer" zurückkehren zu können, wenn scharfe Schüsse fallen. Der Irak hat gezeigt, wie komplex die militärische Problematik ist und wie wenig sie mit den klassisch-historischen Feldzügen und Leitbildern zu tun hat.
Was bleibt, sind Probleme das Neue zu denken und in politisches Handeln zu überführen. - Was ist das für ein Soldat, der nicht nur (noch nicht einmal in erster Linie) kämpfen soll, sondern vor allem helfen, retten, wiederaufbauen, stabilisieren, schlichten und schützen? Schon dem "Staatsbürger in Uniform" wurden in den fünfziger Jahren unter dem Verdikt einer "weichen Welle" in abwertender Absicht weibliche Konnotationen zugewiesen. Was heißt das für den zeitgenössischen "Sozialarbeiter" in Uniform (wie er inzwischen sogar in den Field Manuals der U.S. Amry beschrieben und gefordert wird)?
Das Militärische der Gegenwart steckt voller Ambivalenzen - während die Auslandseinsätze zivil-militärische Komponenten erfordern, droht sich am anderen Ende Ziviles und Militärisches zu entkoppeln. Ein neue Gleichgewicht ist erforderlich - aber dazu gehört der politische Mut zu Strukturreformen.
Diskutant_innen:
Christine Eifler (Militärische Friedenssicherung und Geschlechterverhältnis in der DDR)
Ruth Seifert
Klaus Naumann
Gitti Hentschel(Mod)
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Geschrieben von Francesca Schmidt
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13:49
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Mittwoch, 24. Juni 2009
Helden wie wir - Bewegte Männer aus Ost und West
Panel 08.07.2009
Zur allgemeinen Anmeldung!
Bewegte Männer aus Ost und West im Gespräch über unterschiedliche und gemeinsame Erfahrungen. Konstruktionen von Männlichkeiten in literarischen Diskursen und politischen Praxen werden aufs Korn genommen, Männlichkeiten (identitäts-)kritisch reflektiert.
Wie war das damals? Gab es im Westen nur Straßenkämpfer, Esoteriker und Hippies, während de Ostmann Arbeiter, Bauer und Genosse war?
Verstanden sich Esoteriker und Genossen oder Hippies und Bauern, nachdem Helden wie Klaus Ultzscht Standhaftigkeit bewiesen und qua Manneskraft die Trennung zwischen Ost und West beendet haben?
Die Frage, ob Männer, jenseits der großen Politik, politische Relevanz hatten wird nun endlich beantwortet: gab es die Spezies "emanzipierter Mann" in Ost und West? Gibt es sie heute nach der großen Einheit? Waren oder sind sie Helden, oder sind sie so wie wir?
Wer liebt den neuen Mann? Und: Wen lieben sie?
Die Diskussion bietet weniger die harten Fakten, als vielmehr Erinnerungen, Anekdoten und Erfahrungen von bewegten. protestierenden, fragenden und schreibenden Männern.
Es diskutieren:
Sven Glawion
Volker Ellis Pilgrim*
Christian Schenk
Felix Ensslin
Stephan Höyng
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Bewegte Männer aus Ost und West im Gespräch über unterschiedliche und gemeinsame Erfahrungen. Konstruktionen von Männlichkeiten in literarischen Diskursen und politischen Praxen werden aufs Korn genommen, Männlichkeiten (identitäts-)kritisch reflektiert.
Wie war das damals? Gab es im Westen nur Straßenkämpfer, Esoteriker und Hippies, während de Ostmann Arbeiter, Bauer und Genosse war?
Verstanden sich Esoteriker und Genossen oder Hippies und Bauern, nachdem Helden wie Klaus Ultzscht Standhaftigkeit bewiesen und qua Manneskraft die Trennung zwischen Ost und West beendet haben?
Die Frage, ob Männer, jenseits der großen Politik, politische Relevanz hatten wird nun endlich beantwortet: gab es die Spezies "emanzipierter Mann" in Ost und West? Gibt es sie heute nach der großen Einheit? Waren oder sind sie Helden, oder sind sie so wie wir?
Wer liebt den neuen Mann? Und: Wen lieben sie?
Die Diskussion bietet weniger die harten Fakten, als vielmehr Erinnerungen, Anekdoten und Erfahrungen von bewegten. protestierenden, fragenden und schreibenden Männern.
Es diskutieren:
Sven Glawion
Volker Ellis Pilgrim*
Christian Schenk
Felix Ensslin
Stephan Höyng
Geschrieben von Francesca Schmidt
in Gender Happening, Panel
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16:30
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Mittwoch, 17. Juni 2009
Queere Lebensweisen – in LpartG und TransG?
Panel 06.07.2009
Das TSG (Transsexuellengesetz) und das seit 2001 bestehende Gesetz über die Eingetragene Lebenspartnerschaft (LpartG) sollen sozialen Bewegungen wie die der Schwulen- und Lesbenbewegung, die der Trans*Szene oder queere Gruppierungen einen verfassungsrechtlichen Boden geben.
Doch spiegeln die oben genannten Gesetze Lebensrealitäten wider oder stehen sie eher im Weg, torpedieren diese, verschließen Türen?
Die Referent_innen werden zunächst mit kurzen Input-Referaten zu dem Thema hinführen und anschließend diskutieren.
Inhalte:
Adrian de Silva – verdeutlicht kurz Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem deutschen TSG und dem englischen „Gender Recognition Act“.
Christian Schenk – präsentiert alternative Entwürfe zum derzeitigen TSG – verfasst Aktivist_innen unterschiedlicher Trans*-Szenen.
Julia Ehrt – beleuchtet die Möglichkeiten innerhalb der EU, welche Rolle kann die Europäische Konvention für Menschenrechte spielen.
Thomas Birk - B90/Grüne, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses
Moderation: Günter Dworek
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Das TSG (Transsexuellengesetz) und das seit 2001 bestehende Gesetz über die Eingetragene Lebenspartnerschaft (LpartG) sollen sozialen Bewegungen wie die der Schwulen- und Lesbenbewegung, die der Trans*Szene oder queere Gruppierungen einen verfassungsrechtlichen Boden geben.
Doch spiegeln die oben genannten Gesetze Lebensrealitäten wider oder stehen sie eher im Weg, torpedieren diese, verschließen Türen?
Die Referent_innen werden zunächst mit kurzen Input-Referaten zu dem Thema hinführen und anschließend diskutieren.
Inhalte:
Adrian de Silva – verdeutlicht kurz Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem deutschen TSG und dem englischen „Gender Recognition Act“.
Christian Schenk – präsentiert alternative Entwürfe zum derzeitigen TSG – verfasst Aktivist_innen unterschiedlicher Trans*-Szenen.
Julia Ehrt – beleuchtet die Möglichkeiten innerhalb der EU, welche Rolle kann die Europäische Konvention für Menschenrechte spielen.
Thomas Birk - B90/Grüne, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses
Moderation: Günter Dworek
Zum kompletten Programm von Gender is Happening!
Geschrieben von Francesca Schmidt
in Gender Happening, Panel
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